Matthias Leutloff und "Jörch" Kampmann sind gefangen im Escape-Room

60 Minuten Zeit für die Flucht

26. Juli 2018 | Gesellschaft

Jeder Raum hat eine eigene Geschichte

Und das nicht nur für 60 Minuten. Denn genau solange haben die Besucher in der Regel Zeit, die Rätsel zu lösen und aus dem Raum zu entkommen. „Wenn sich eine Tür öffnet, heißt es aber noch nicht, dass man das Geheimnis gelüftet hat. Dann steht man vielleicht in einem neuen Raum mit weiteren Aufgaben, eventuell wartet sogar ein dritter oder vierter Raum auf uns. Man weiß es vorher nicht, was auch den Reiz ausmacht“, erklärt Leutloff, den man wohl als Escape-Room-Experten bezeichnen darf. Fast 70 Mal ist er bereits in die Fantasiewelt abgetaucht, um sich aus einer misslichen Lage zu befreien. Jeder Raum hat eine eigene Geschichte und entführt mit einer entsprechenden Kulisse zum Beispiel ins Mittelalter, in die Zeit von Al Capone oder auf ein Schiff. Den Anbietern sind hier keine Grenzen gesetzt.

  • Sind ständig unterwegs: Matthias Leutloff (l.) und "Jörch" Kampmann.© Michael Paternoga, Stadt Herne

Manche Rätsel sind nur im Team zu lösen

„Viele lassen sich hier wirklich etwas einfallen und setzen auf aufwändige Requisiten“, betont Kampmann und fügt hinzu: „Oft ist auch Teamwork gefordert. Es gibt Rätsel, die kann man nicht alleine lösen.“ Dann geht es um mechanische Aufgaben, die zu lösen sind. Während ein Mitspieler zum Beispiel an einem Hebel zieht, bringt eine zweite Person ein Seil in die richtige Position. Leutloff: „Der Klassiker ist aber, dass irgendwo  ein Schlüssel versteckt ist, den man nur findet, wenn man die Hinweise richtig deutet.“ Und auch hier ist alles möglich. Sollte die Gruppe Portrait auf der völlig falschen Fährte sein, kommt der Gamemaster ins Spiel. In der Regel beobachtet der Gamemaster über Kameras das Geschehen und kann bei Bedarf den einen oder anderen Tipp geben.

Wenn die Uhr heruntertickt

„Oft kommt der Hinweis über das Mikrofon, einmal kam er auch mit der Rohrpost, das hatte schon etwas“, erinnert sich Kampmann, der außer seinen Mitspielern – oft besteht die Gruppe aus vier bis sechs Personen – auch die Zeit immer im Blick hat. Denn wenn die Minuten verstreichen, nimmt der Stressfaktor zu. „Dann darf man nicht die Nerven verlieren“, sagt Leutloff, der vor vier Jahren seinen ersten Escape-Room meisterte „Damals mussten wir noch nach Düsseldorf fahren. Heute gibt es ein viel größeres Angebot, da ist es schwer einen Überblick zu behalten. Wir haben noch eine lange Liste abzuarbeiten.“ Oder: „Wir müssen noch oft fliehen.“