Cranger Kirmes

„Ach, die Frau vom Kirmesplakat“

26. Juli 2014 | Gesellschaft

© Stadtmarketing Herne © Stadtmarketing Herne

„Nur noch fünfmal schlafen, dann ist Kirmes.“ Die kleine Aaliyah (9) weiß es genau – Crange steht in den Startlöchern. Wie Vater Markus, Mutter Janine und Schwester Josefine (3) fiebert das aufgeregte Mädchen den drei Böllerschüssen am Freitag entgegen. So wie jedes Jahr. Diesmal allerdings ist die Vorfreude besonders groß: Denn Familie Chiduch lacht im Stadtgebiet  tausendfach  von den Plakatwänden.

Spaßfaktor beim Shooting ist unbezahlbar

Und das Lachen kommt von Herzen, wie bei jedem Satz deutlich wird, den die junge Familie über das größte Volksfest im Ruhrgebiet verliert. "Wir sind mit der Kirmes groß geworden, für uns ist es eine Ehre, dass wir auf den Plakaten zu sehen sind", betont der 37-Jährige und schiebt mit  einem Augenzwinkern hinterher: Dabei haben wir für die Aktion kein Geld bekommen." Denn genau die Frage nach dem Honorar wird ständig gestellt. Dabei war der Spaßfaktor beim Shooting schon unbezahlbar. "Wann hat man schon mal die Gelegenheit, an solche Fotos zu kommen, sagt die 35-jährige Mutter. Und  als der Fotograf zwischenzeitlich auch noch Bilder auf  der Wildwasserbahn machte, war auch Aaliyah kaum zu bremsen: „Auf  Wildwasserbahn fahre ich am liebsten, genauso wie auf dem großen Kettenkarussell.“ Allerdings nur mit festem Schuhwerk. Darauf achtet die Mutter, die mit dem Kettenkarussell ihr erstes Kirmeserlebnis verbindet. „Als Fünfjährige habe ich mitten bei der Fahrt eine Sandale verloren und nicht mehr wiedergefunden.“

Junggesellenabschied in der Karaokebar

Die Fahrgeschäfte überlässt Markus Chiduch inzwischen lieber den weiblichen Familienmitgliedern. Dafür steuert er mit seinem Schwiegervater lieber den Pferdemetzger an. "Ein Klops mit Sauerbratensoße - das muss  einfach jedes Jahr sein." Genauso wie die regelmäßigen Besuche in der Karaokebar. Dort stand er schon vor zehn Jahren auf der Bühne. Bei seinem Junggesellenabschied machte er mit "Ganz in weiß …“ Roy Black  Konkurrenz. Und wie oft geht die Plakatfamilie auf den Rummel? "Sehr oft", verraten die Eltern: "Teilweise sogar zweimal am Tag, erst mit den Kindern und abends noch einmal zu zweit. Schon jetzt sind die vier gespannt, ob sie oft erkannt werden. Einige Begegnungen gab es bereits, zum Beispiel als Janine  Chiduch im Mai als Wahlhelferin fungierte. Ein Mann sagte sofort:“Ach, die Frau vom Kirmesplakat."

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Aufkleber „Crange ist Liebe“ noch aktuell

Auch der Aufkleber am Auto mit den eigenen Gesichtern darf natürlich nicht fehlen. Den haben  auch noch Francesca Lobina und Mike Struckmeier an ihrem Fahrzeug. Allerdings mit dem Schriftzug „Crange ist Liebe“.  Vor einem Jahr waren die beiden 25-Jährigen als Liebespaar auf den Plakaten zu sehen. Ein Paar  sind die beiden natürlich auch heute noch und haben die Fotoaktion  nie bereut. „Das war eine ganz tolle Erfahrung, das würden wir immer wieder machen“, verrät Mike Struckmeier. Er hat  extra Urlaub genommen, um alle  zehn Tage durch das Cranger-Tor zu schlendern. „Mit Bummelpässen haben wir uns schon eingedeckt“, kann auch Francesca Lobina den Fassanschlag zur Eröffnung kaum abwarten. Mit ihrem Freund geht auch sie übrigens gerne in die Karaokebar. Vielleicht gibt es ja mal zufällig ein Treffen auf der Bühne. Ein Liedvorschlag von inherne: „Nichts ist so schön…“

 

Text: Michael Paternoga

Fotos: Stadtmarketing Herne GmbH