Wohnen

Acht Millionen Euro für „Wohnen am Stadtgarten“

15. September 2014 | Gesellschaft Wirtschaft

An der Hammerschmidt-, Vereins- und Emscherstraße investiert die GWG derzeit rund acht Millionen Euro, um das Quartier von Grund auf zu erneuern. 16 Häuser mit 95 Wohnungen, fünf Garagen und zwei Gewerbeeinheiten werden insgesamt für die Neubauten weichen. Im Frühjahr 2016 soll der zweite Bauabschnitt abgeschlossen sein. Schon jetzt sind alle neuen Wohnungen vergeben – entweder an die ehemaligen Bewohner oder an Neumieter.

Die Abrissbagger ausgerechnet in diesem Karree in Gang zu setzen, fiel der GWG nicht leicht. „Wir haben die Entscheidung 2009 schweren Herzens getroffen“, erinnert sich Vorstandsmitglied Gunna Wiatr: „In diesem Wohnquartier liegen die Wurzeln unserer Genossenschaft.“ Zwischen 1902 und 1910 ließ die GWG hier die gründerzeitlichen Häuser bauen und legte damit den Grundstein für den heutigen Bestand.

In drei Bauabschnitten zu mehr Wohnzufriedenheit

Mehr als 100 Jahre später sind die Immobilien leider nicht mehr zeitgemäß. „Es gab dort weder Balkone noch Aufzüge. Unsere Analysen zeigten, dass eine Entwicklung der Alt-Objekte wirtschaftlich nicht vertretbar war“, so Gunna Wiatr. Gemeinsam entschieden Vorstand und Aufsichtsrat der GWG, das Wohnquartier in drei Bauabschnitten abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Direkt danach wurden die betroffenen Genossenschaftsmitglieder ausführlich über die Maßnahmen informiert, konnten aktiv an der Entwicklung des Quartiers teilnehmen und so auch eigene Wünsche in die Planungen einfließen lassen. GWG-Vorstandsmitglied Frank Militzer: „Mit diesem Projekt an diesem Standort können wir dann unseren Mitgliedern bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum zur Verfügung stellen.“

Zeitgemäßer Komfort zum alten Mietpreis

Der Bauabschnitt 1 (Emscherstraße 4-10 und Vereinsstraße 17) ist bereits Geschichte. In der bisher größten Umsetzungsaktion in der Geschichte der GWG wurden den Mitgliedern Übergangswohnungen aus dem eigenen Bestand angeboten – nach Fertigstellung der Neubauten zogen die meisten von ihnen Ende 2013 wieder zurück an ihre alte Adresse. Vorstand Frank Militzer: „Für diese Umsetzungen wurde unser Personal besonders geschult. Viele Gespräche in großer Runde, aber auch eine sehr persönliche Betreuung jedes Einzelnen, ließen keine Informationsdefizite aufkommen. Wir besorgten das Umzugsunternehmen und passten, wenn nötig, die Küchen und sonstige Einrichtungsgegenstände an.“

Barrierefreies Wohnen mit Aufzug und Balkon

Die Hammerschmidtstraße heute - was dort bis 2016 entsteht, siehe oben. Die Hammerschmidtstraße heute - was dort bis 2016 entsteht, siehe oben.

Mittlerweile wickelt die Genossenschaft den Bauabschnitt 2 ab (Hammerschmidtstraße 5-9 und Vereinsstraße 1-3). Hier werden fünf Häuser mit 30 Wohnungen vom Markt genommen. Zwei Neubauten mit 22 Wohneinheiten sollen im Frühjahr 2016 bezugsfertig sein. Der Ablauf ist mit dem von Bauabschnitt 1 identisch: Auch hier ziehen Genossenschaftsmitglieder wieder zurück an ihre alte Adresse. Ihre neuen Wohnungen haben eine Größe zwischen 58 und 92 Quadratmeter, sind barrierefrei, verfügen über einen Balkon und einen Aufzug. „Alle 22 Wohnungen sind bereits vermietet“, berichtet Gunna Wiatr. Im dritten und letzten Bauabschnitt des Projektes „Wohnen am Stadtgarten“ werden ab etwa Mitte 2016 die Häuser an der Vereinsstraße 5-15 abgerissen und durch Neubauten ersetzt.

Mehr Infos: www.wohnstaetten.de