Sonderausstellung

Als das Schloss Strünkede ein Kindererholungsheim war

31. Mai 2014 | Gesellschaft Kultur

Eine alte Postkarte zeigt die Brücke zum Schloss Strünkede. Eine alte Postkarte zeigt die Brücke zum Schloss Strünkede.

Es gibt Menschen, die besuchen das Schloss Strünkede, weil es ein unheimlich faszinierender Ort in Herne ist. Es gibt aber auch Menschen, die haben in dem repräsentativen Gebäudes selber etwas Bewegendes oder Aufregendes  erlebt. Von der zweiten Gruppe handelt die Sonderausstellung  „Schloss-Geschichten“: Ab dem 15. Juni können sich Besucher zum Beispiel in einen Brief aus dem Jahr 1950 vertiefen. Das Schriftstück dokumentiert eindrucksvoll, wie unterschiedlich das Schloss in der Vergangenheit genutzt wurde. Es war nämlich längst nicht immer ein Museum. Den Brief schrieb eine Mutter fünf  Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs an ihren Sohn, als dieser zur Erholungskur im Strünkeder Kinderheim untergebracht war.

„Eine rührende Geschichte“

„Beide haben sich sechs Wochen lang nicht sehen können. Das ist schon eine rührende Geschichte. Der kleine Bruder des Jungen hatte sogar noch eine Zeichnung zu dem Brief gepackt“, betont Julia Pedak, die für die ConCultura GmbH die Ausstellung konzipierte. Der Sohn von damals war 64 Jahre später so nett und stellte dem Emschertal-Museum den  Brief als Exponat zur Verfügung.

Mehr als 60 Exponate ab 15.  Juni zu sehen

Es war genau einer dieser Augenblicke, auf die Julia Pedak gehofft hatte, als sie Anwohner und Besucher des Schlosses aufforderte durch persönliche Geschichten, Anekdoten und Erinnerungsstücke selbst ein Teil der  Ausstellung zu werden. Mehr als 60 Exponate haben so den Weg ins Schloss gefunden und können noch bis zum 30. November bestaunt werden. Anlass der Ausstellung ist die Vollendung des Schlosses im Jahr  1664.

Möbel dokumentieren Wandel der Zeit

Zum runden Geburtstag – 350 Jahre später – erinnert auch eine umfangreiche Möbelausstellung an die verschiedenen Epochen des Gebäudes. Verschiedene Gemälde steuert auch Hans Forell bei. Sein Vater war der letzte Bewohner am Karl-Brandt-Weg, an die Familie erinnerte die benachbarte Forellstraße. Mit anderen Worten: Das Schloss Strünkede ist eigentlich immer einen Abstecher wert:   dem 15. Juni ist es für Fans aber ein Muss.

Siehe dazu auch: Programm Strünkede Sommer

 

Die Eröffnung der Ausstellung wird am 15. Juni um 11 Uhr mit einem Fest für die ganze Familie gefeiert: Mit historischen Kostümen und Accessoires, Kreativangeboten, Musik, Tanz, kulinarischen Genüssen und Flaniertheater. Bereits ab 11 Uhr werden die Gäste durch das Theater Traumbaum in Gestalt von zwei historisch anmutenden Schutzpolizisten „ordnungsgemäß“ in Empfang genommen. Das vielfältige und kurzweilige Rahmenprogramm endet um 17 Uhr.