Cranger Kirmes

Auf Crange gibt es kein schlechtes Wetter

11. August 2015 | Freizeit Gesellschaft

Viele Menschen ließen sich davon offenkundig abschrecken und so konnte man am späten Abend ganz exklusive Eindrücke vom größten Volksfest im Revier gewinnen, die bei besserem Wetter im Strom der Massen untergehen würden.

Nassforsche Anmache

Etwa von den zu später Stunde obligatorischen pubertierenden Jungs, die mit nassen Haaren und lüsternen Gedanken in Scharen um die oftmals spärlich bekleideten „Kirmesmäuse" herum scharwenzelten und zwischen Autoscooter und Slush-Eisbude alles anbaggerten, was nicht bei drei den „Du-bist-nicht-mein-Typ-Blick" aufgelegt hatte. Oder die starken Jungs, die sich im strömenden Regen am Punching-Ball versuchten und stolz wie Oscar über die erreichte Schlagkraft diskutierten.

Anrührende Szene

Geradezu rührend ging es an einer großen Losbude zu, wo ein kleines Mädchen gerade einen jener allgegenwärtigen gelben Minions in exorbitanter Größe gewonnen hatte. Die Kleine freute sich derart über ihren neuen Kameraden, dass für einen ganz kurzen Moment die Zeit still zu stehen schien. Und während sie noch ihr gelbes Stofftier vor Liebe nahezu erdrückte, wurde dem geneigten Beobachter einmal mehr bewusst, wie emotional die Cranger Kirmes sein kann.

Auf rutschigem Parkett

Ein Eindruck, der sich im Almhüttendorf festigte, wo glückseelige Paare auf rutschigem Boden vor spärlicher Kulisse in die Nacht tanzten. Auch hier störte sich niemand am Regen, vielmehr tauchte das Nass von oben die Stimmung in ein ganz besonderes Licht, verlieh dem Abend auf Crange einen seltenen Glanz.

Auch wenn die Schausteller an diesem Abend sicher nicht auf ihre Kosten gekommen sind, bleibt angesichts der gewonnenen Eindrücke doch die Erkenntnis: Auf Crange gibt es kein schlechtes Wetter.

Text und Foto: Philipp Stark