Sport

„Das Finale wäre ein Traum“

25. Februar 2014 | Freizeit Gesellschaft

siehe auch Interview mit dem HTC Pressesprecher Lars Winkelmann

Emina Karic ist erst 22 Jahre alt, gehört beim Herner TC aber fast zum Inventar

Sie ist erst 22 Jahre alt, dennoch haben die Basketballfans das Gefühl, als ob die Flügelspielerin schon seit Ewigkeiten zum Team gehört: Und bei Emina Karic trifft das irgendwie auch zu. Denn niemand aus dem aktuellen Bundesliga-Kader trägt länger das Trikot des Herner TC.

Emina Karic, 22, ©Andreas Molata Emina Karic, 22, ©Andreas Molata

Schon seit neun Jahren zieht sie in der Sporthalle der Mont-Cenis-Gesamtschule- der MCG-Arena - mit ihren Dribblings zum Korb. „Ich fühle mich hier wirklich wohl, meinen Wechsel habe ich nie bereut“, betont Emina Karic. Schon mit 14 Jahren wechselte sie von Citybasket Recklinghausen zum heutigen Bundesligisten. Schnell erkannte Trainer Marek Piotrowski das Talent der 1,79 Meter großen Spielerin und gab ihr schon früh die ersten Spielzeiten in der ersten Damen-Mannschaft. Noch heute pendelt die Lehramtsstudentin (Sport und Spanisch) fast täglich zwischen Recklinghausen und Herne. In der Woche stehen vier Trainingseinheiten auf dem Programm, am Wochenende geht es um Punkte in der ersten Bundesliga. „Das ist wirklich Leistungssport“, versichert die ehemalige Jugend-Nationalspielerin, die in Bosnien-Herzegowina geboren wurde, aber schon mit einem Jahr nach Deutschland kam.

Ein Jahr in Barcelona gespielt

In Spanien hat der Basketball einen viel höheren Stellenwert als in Deutschland. Davon konnte sich die Studentin im vergangenen Jahr überzeugen. Während ihres Studiums war sie für zwölf Monate in Barcelona. Natürlich nutzte sie dort auch die Gelegenheit, um regelmäßig zum Sprungwurf – eine ihrer Stärken – anzusetzen. Für eine Saison trug sie das Trikot des CB Cornella, einem Drittligisten in Barcelona, der in Deutschland mit einem Erst- oder Zweitligisten zu vergleichen wäre. „Das Training war sehr hart und anstrengend. Aber so etwas zu erleben, war aber auch eine tolle Erfahrung.“ Doch auch das harte Training in Herne lohnt sich. Vor allem, wenn dann auch die Ergebnisse und Leistungen stimmen. So wie in dieser Spielzeit. „Für die Damen-Mannschaft ist es bisher sicherlich die erfolgreichste Saison“, ist sich Emina Karic sicher und fügt hinzu: „Das merkt man auch an den Zuschauern. Vor zwei, drei Jahren hatten wir noch nicht so viele. Nun sieht man immer mehr neue Gesichter. Das ist natürlich ein schönes Gefühl, auf dem Feld ist man dann noch motivierter und will mit dem Team noch mehr gewinnen.“

  • HTC 1880 e.V., 1. Bundesliga Damen, ©Andreas Molata

„Solche Momente vergisst man nicht“

Dabei sind solche Motivationsschübe für die 22-Jährige eigentlich nicht nötig, denn die Basketballspielerin will immer gewinnen und ihre beste Leistung auf dem Parkett zeigen. Die Belohnung sind dann solche Spiele wie Anfang Februar gegen BC Marburg. Mit sieben Punkten in Folge drehte sie in der Overtime richtig auf und machte damit den 95:85-Sieg perfekt. „Solche Momente vergisst man nicht. Das war schon etwas Besonderes“, gesteht die Studentin, die vor allem den Teamgeist in der Mannschaft lobt. „Wir haben ein deutliches besseres Team als in der Vorsaison, individuell sind wir richtig gut, haben aber auch als Team gut zusammen gefunden. Auf dem Feld harmonieren wir immer besser. Außerdem verstehen wir uns auch außerhalb der Halle alle super.“

Mit dem Wir-Gefühl in die Play-Offs

Dieses Wir-Gefühl soll sich auch in den Play-Offs bemerkbar machen. In diesem Jahr will der Herner TC unbedingt mit einem Heimspiel starten. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Mannschaft vor der Finalrunde unbedingt unter die ersten Vier kommen muss. Am 22. März findet in der MCG-Arena das letzte Spiel vor der Finalrunde statt. Emina Karic ist fest davon überzeugt, dass das zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte klappen wird. Dabei soll die erste Play-Off-Runde keinesfalls wieder die Endstation bedeuten. Emina Karic spricht wohl allen Fans aus der Seele, wenn sie sagt: „Bis ins Finale zu kommen, wäre ein Traum.“