Die Ausstellung „Herzkammer“ führt durch die Jahre 1890 bis 1980

Die ersten Besucher strömen ins neu eröffnete Heimatmuseum

28. April 2017 | Freizeit Gesellschaft

Mit der Posaune stimmte der Herner Musikschulleiter Christian Ribbe das Publikum ein. Beim „Steigerlied“ wurde gemeinsam gesungen, bevor Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda die zahlreichen Gäste, die sich auf dem Außengelände des Museums versammelt hatten, begrüßte.

  • Stilechte Begrüßung im Heimatmuseum: Birgit Iserloh und Ralf Lambrecht vom Theater Traumbaum / Freier Vogel warteten auf die Gäste. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Dieses Museum ist nicht nur für Wanne schön, sondern für ganz Herne“, betonte der Oberbürgermeister, der auch hofft, dass viele Bürgerinnen und Bürger aus umliegenden Städten zu Besuch kommen. Das Klassenzimmer vom Schulmuseum Bochum, das nun im Heimatmuseum ausgestellt ist, sei zum Beispiel ein guter Grund vorbeizukommen. Für diese erfolgreiche Kooperation bedankte sich Dr. Frank Dudda bei der Bochumer Bürgermeisterin Erika Stahl und dem Schulmuseum.

Das Stadtoberhaupt zeigte sich begeistert von der neuen Ausrichtung des Heimatmuseums. „Hier wird echtes, ehrliches Leben des Ruhrgebiets gezeigt. Es ist wichtig, dass man sich die Entstehung unserer Stadt vor Augen hält. Und das ist hier möglich. Ich finde, das Haus ist ein echtes Schmuckstück geworden“, betonte der Oberbürgermeister.

Museumsdirektor Dr. Oliver Doetzer-Berweger bedankte sich seinerseits bei allen Unterstützern. „Das ist ein Haus der Begegnung und der Bildung mit vielfältigen Veranstaltungen“, erläuterte er und lobte das Engagement aller Beteiligten: „Es ist enorm viel geleistet worden von den Mitarbeitern.“

Viele lobende Worte hatte auch Annette Kleyboldt von den Freunden des Emschertalmuseums im Gepäck: „Ich möchte jedem ans Herz legen, sich dieses Museum anzuschauen. Ich bin mir sicher, es birgt Überraschungen.“

  • Kurator Ralf Piorr stellte ein Exponat und die Spenderin vor. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Etwas mehr als 500.000 Euro hat die Neuausrichtung inklusive Brandschutz gekostet. Das Ergebnis ist eine liebevolle Sammlung von vielen kleinen und größeren Dingen, die im Betrachter jede Menge Assoziationen auslösen. Manche erzählen von selbst eine Geschichte, bei anderen muss man die Hintergründe lesen oder sich erzählen lassen. „85 Prozent der Exponate kommen von den Bürgern“, sagte Kurator Ralf Piorr begeistert. Zwei Exponate stellte er direkt vor: ein Porträtfoto von Martin und Franziska Gestewa aus dem Jahr 1956 und eine mit Fan-Aufnähern übersäte Jeanskutte aus den 70er Jahren. Beides sind Exponate, die Bürger dem Museum für die Ausstellung „Herzkammern“ geliehen haben.

Kurzerhand signierte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ein Plakat der Ausstellung – auf den Wunsch des Kuartors. „Wir schaffen ein Exponat für die Zukunft. Irgendwann werden wir dieses Plakat im Museum sehen“, erklärte Piorr.

Nach und nach strömten die Besucher in das Museum. Viele blieben vor allem vor den Fotos im Flur stehen. Einige haben sich selbst entdeckt, andere schauen, ob sie jemanden kennen. Denn die Fotos sind eine Art Ahnengalerie von Menschen, die in Herne leben und gelebt haben, von Menschen, die Herne ausmachen. Danach ging es für sie dann auf eine Zeitreise von 1890 bis 1980.

Text: Anja Gladisch | Fotos: Thomas Schmidt
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen
Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr
Samstag von 14 bis 17 Uhr
Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr
Eintritt:
Erwachsene: 1,50 Euro
Kinder oder Jugendliche (6 bis 17 Jahre) sowie Schüler/innen: 50 Cent