Ausstellung

Die Klangskulpturen von Christof Schläger

14. November 2014 | Gesellschaft Kultur

Schlägers Instrumente sind meist ausgebaute Teile aus der Industrie- oder Konsumwelt, die Töne, Geräusche oder Lärm erzeugen. So hat er bei "Telewald" 600 Türklingeln verbunden. Beim "Soundgate" hat er Magnete aus Typenradschreibmaschinen kombiniert. Auch Nähmaschinenmotoren oder Heizungsventile verwendet er für seine Konstruktionen.  "Ich habe lärmende Maschinen vollständig von ihrem Zweck befreit, jetzt können sie sich austoben." Durch seine ausgefeilten Konstruktionen erlangte er Renommee, der ihn zu Auftritten nach New York, Barcelona, Tel Aviv oder Shanghai führte. Für die Kulturhauptstadt des Ruhrgebiets gab er ein Konzert mit Schiffshörnern am Rhein-Herne-Kanal.

  • "Federine" nennt Christof Schläger dieses Instrument. © Stadt Herne, Horst Martens
Jetzt stellt er seine Klangskulpturen aus. "Der Schwerpunkt meiner Arbeit mit den Klangobjekten bezog sich immer auf das Konzert - aber ich habe auch immer mit dem Gedanken einer Ausstellung gespielt", sagt Schläger. Ausstellungsleiterin Jutta Laurinat konnte dieser Idee viel abgewinnen: "Ich fand neben dem Klang immer auch die Ästhetik der Instrumente besonders", sagte sie. "Und so präsentieren wir unserem Publikum jetzt ein seltenes Klang- und Seherlebnis."

Sein Aha-Erlebnis hatte Schläger bei Betreten eines Fabrikgeländes: "Indem ich durch das Werkstor ging, wurde ich mit einer ganz eigenen Geräuschewelt konfrontiert. Nach diesem akustischen Erlebnis fing ich an, die Geräte ihrem Zweck zu entfremden." Er meint: "Geräusche sind das Lebenselexir der Jetztzeit." Die ältesten Instrumente sind jetzt 20 Jahre alt, bei den neueren legt er mehr Wert auf Musikalität. Mit vielen Tönen versucht er ein Werk zu spielen - wird so zum Komponisten.