Die Suche nach Identität als spannendes Live-Erlebnis

14. November 2018 | Gesellschaft Kultur

Die anderen Stücke: Das schaurige Haus, echtzeit-theater (Di., 20.11.), Der Bär, der nicht da war, Theater Marabu (Do, 22.11.) und Krabat (Fr, 23.11.) – jeweils um 10 Uhr in den Flottmann-Hallen.

  • Krabat - nach dem Buch von Otfried Preußler. Eine Produktion von c.t.201 in Koproduktion mit dem COMEDIA Theater.
„Lottchen" mit Herner Beteiligung

Von einem „unfassbaren Live-Erlebnis" spricht Gabriele Kloke vom städtischen Kulturbüro. „Als Hauptthema hat sich in diesem Jahr eher zufällig die Suche nach der eigenen Identität herauskristallisiert", unterstreicht Kloke. „Ein für Jugendliche wichtiges Thema." Sie hat die Produktionen nach Herne geholt. Schon vor gut 30 Jahren haben sich acht Städte in NRW zusammen getan, um „Spielarten" zu gründen. „Dahinter steckt die Idee, die eigene professionelle Theaterszene zu unterstützen", sagt Kloke. Herne selbst ist erst zum 7. Mal dabei. Über 40 Produktionen haben sich beworben. Eine Jury sucht die besten zehn Inszenierungen aus und schnürt für die teilnehmenden Städte ein Paket. Kloke ist auch gleichzeitig in der Jury präsent. Ein Herner Stück hat dieses Jahr leider keinen Zuschlag erhalten. Dafür weist „Das doppelte Lottchen" eine hohe Herner Beteiligung auf: Regie führt Frank Hörner, die Musik stammt von Sebastian Maier, Manuel Moser und Sibel Polat sind die Darsteller.

Gegen den Strich inszeniert

Das „Lottchen" ist gegen den Strich inszeniert: Zwei Häftlinge bekommen in einer Reha-Maßnahme die Auflage, die beiden Zwillinge zu spielen, deren wechselvolles Leben Kästner beschrieben hat. „Ein skurrilles und unfassbar schnelles Stück", beschreibt Kloke die Inszenierung. Trotz des ungewöhnlichen Ansatzes ist die ursprüngliche Roman-Handlung gut zu erkennen. Um 18 Uhr startet die Veranstaltung. Die Besucher werden schon vorher mit Kaffee und Waffeln bewirtet. Eine Schulvorstellung folgt am Montag, 19. November, um 10 Uhr.

Weitere Stücke

Die weiteren Stücke: Das echtzeit-theater aus Münster zeigt „Das schaurige Haus". Familie Reitsch zieht um – aus Sachsen in ein bayrisches Dorf. Die Zugezogenen werden ausgegrenzt und diskriminiert – und im Haus fängt es an zu spucken.

„Krabat" – ein Klassiker nach Otfried Preußler – wird vom Kölner c.t.201 inszeniert. In diesem Stück geht es – wie größtenteils auch in den anderen – um Identität: Lass ich mich von Magie vereinnahmen oder halt ich mich zu meinen Freunden.

„Der Bär, der nicht da war", vom Bonner Theater Marabu auf die Bühne gebracht, erzählt die lustvolle Suche nach der eigenen Identität. Hierbei handelt es sich um eine Kooperation mit klassischen Musikern.

Nachbereitung

Angesprochen fühlen sollten sich vor allem junge Menschen zwischen vier und 15 Jahren. Trotz der an die Schulen angepassten Zeiten sind alle Interessierten zu den Aufführungen herzlich eingeladen. „Jedes Stück wird am Ende mit dem Ensemble nachbereitet", verspricht Kloke.

Kartenbestellung ist möglich unter: Stadt Herne, FB Kultur, Telefon 0 23 23 / 16 30 97, gabriele.kloke@herne.de. Die Tickets kosten 10 und 6 Euro für „Das doppelte Lottchen" und 12 und 6 Euro für alle anderen Aufführungen.

Weitere Infos: https://spielarten-nrw.de/

Horst Martens