42. Tage Alter Musik enden erfolgreich

Drei Konzerte aus drei Jahrhunderten

13. November 2017 | Gesellschaft Kultur

Das Telemann-begeisterte Publikum erlebte in einer Matinée im Kulturzentrum Oboistin Susanne Regel und ihr Ensemble des 18. Jahrhunderts mit einem Programm, das den weitgereisten Jubilar Telemann als wahren Europäer vorstellte. Die Musiker der Formation, das in Herne ihr Ensemble-Debut feierte, konnten in Doppel-, Tripel- und Quadrupelkonzerten und Triosonaten ihre solistischen Qualitäten zeigen. Dazu gehörten Wolfgang Dey (Oboe), Emilio Percan und Fiona Stevens (Violine), Gabrielle Kancachian und Xandi van Dijk (Viola), die mit begeisterten Applaus bedacht wurden.

  • Ensemble des 18. Jahrhunderts. ©Thomas Kost
Am Sonntagnachmittag kam mit dem Vokalensemble „Magnificat" unter der Leitung von Philip Cave Besuch aus England in die Herner Kreuzkirche. Ihr Programm mit Werken von Heinrich Isaac, Josquin des Prez, Orlando di Lasso, Nicolas Gombert und William Byrd zeigte eindrucksvoll die tiefe Spaltung, die durch reformatorische Bewegungen, so auch früh durch den radikalen Florentiner Mönch Savonarola, Europa aller Orten teilte.

Das barocke Oratorium „Der blutige und sterbende Jesus" von Reinhard Keiser stand am Abschluss der diesjährigen Tage Alter Musik in Herne. Das Werk des Hamburger Komponisten, eines hörbaren Vorgängers von Telemann und Händel am Theater am Gänsemarkt, war das erste Oratorium in deutscher Sprache und stand damit für die reformatorische Erneuerung in der Kirchenmusik.

Siehe auch: Cappella Mariana; Die Tage Alter Musik in Herne sind eröffnet, Drei Ensembles aus Frankreich.