Streik

„Ein deutliches Signal“

19. März 2014 | Gesellschaft

Die Kundgebung führte vom Kulturzentrum bis zum Bahnhof Herne. Über die Wirkungen des Ausstands sprach das Stadtmagazin mit Werner Fiedler, dem Verdi-Ortsvorsitzenden und Personalratsvorsitzenden der Stadtverwaltung Herne.

inherne: Hat der Warnstreik Ihre Erwartungen erfüllt?

Werner Fiedler: Bei so hoher Beteiligung war der Streik natürlich erfolgreich. Schließlich sind weit mehr als die Hälfte der Beschäftigten der Arbeit ferngeblieben. Wir haben den öffentlichen Arbeitgebern ein deutliches Signal gesetzt, dass wir für unsere Lohnforderungen auch einstehen.

inherne: Sie fordern einen Sockelbetrag von 100 Euro, 3,5 Prozent mehr Lohn, 30 Tage Urlaub für alle und die Anhebung der Ausbildungsvergütung für Auszubildende. Wie werden diese Forderungen in der Öffentlichkeit wahrgenommen?

  • Die Streikbereiten versammeln sich auf dem Willi-Pohlmann-Platz.
    Die Streikbereiten versammeln sich auf dem Willi-Pohlmann-Platz. Foto: Kirsten Weber

Fiedler: Die Forderungen beinhalten eine deutliche soziale Komponente und eine angemessene Erhöhung des Einkommens, die immer noch deutlich hinter der Entwicklung der deutschen Wirtschaft zurück liegt. Aber die städtischen Beschäftigten wissen: „Wir sind es wert" (Red.: So heißt der Streik-Slogan).

inherne: Alle Kitas blieben geschlossen. Haben sich Eltern bei Ihnen gemeldet?

Fiedler: Gegenüber den Streikenden haben sich keine Eltern beschwert. Die Kundgebung ist auch ohne Zwischenfälle abgelaufen. In der Bevölkerung stößt der Streik auf Akzeptanz und Verständnis. Den Bürgern ist klar, dass nur engagierte und motivierte Beschäftigte dafür sorgen, dass sie qualitativ gute Dienstleistungen zur Verfügung gestellt bekommen.

inherne: Wann ist mit dem nächsten Warnstreik zu rechnen?

Fiedler: Wenn die Gegenseite am 20. und 21. März kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt, könnte es in der 13. Kalenderwoche einen weiteren Warnstreik geben.