Abschied vom Hallenbad Eickel

Ein Platz für Erinnerungen

24. Februar 2017 | Freizeit Gesellschaft

Dort zogen vor allem Generationen von Schülern und Vereinsmitgliedern ihre Bahnen und machten Schwimmabzeichen.

Frühschwimmer verabschieden sich

Nachdem das alte Wananas 2011 abgebrannt war, hatten auch die Frühschwimmer im Hallenbad noch einmal eine neue Bleibe gefunden. Auch diese Zwischenlösung ist Geschichte, mit der Eröffnung des modernen Sport- und Erlebnisbades kehrten sie ins Wananas zurück. Vorher waren viele aber noch einmal gekommen, um Abschied zu nehmen — Abschied zu nehmen von „ihrem" Hallenbad. Denn trotz der Freude auf einen attraktiven Neubau schwamm bei vielen auf der letzten 25-Meter-Bahn auch ein bisschen Wehmut mit. „Das ist bei mir nicht anders. Man verabschiedet sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge", betont Schwimmmeister Budde, der seit mehr als 20 Jahren die Becken und die Technik in den verschiedenen Bädern der Stadt fest im Blick hat. Noch länger wirft Poseidon, der Gott des Meeres, seinen Blick auf die Besucher. Die beiden markanten Mosaikwandbilder des Herner Künstlers Edmund Schuitz haben im Laufe der Zeit wohl einige Kandidaten auf dem Drei-Meter-Brett „erblickt", die mit wackligen Beinen nach unten schauten.

  • ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Nostalgie-Fans kommen auf ihre Kosten

Vielleicht war das sogar schon bei der Einweihung der Fall. Am 13. März 1954 eröffnete das „Haus der Wasserfreude" — so der damalige Name. Der ursprüngliche Name ist verschwunden, nicht aber der Charme des alten Gebäudes. An vielen Stellen kommt die Vermutung auf, dass sich in den vergangenen 63 Jahren kaum etwas verändert hat. Allein die Seifenschalen direkt neben dem Eingang zu den Duschen lässt das Herz vieler Nostalgie-Fans höher schlagen. Nicht zu vergessen die Wannen-Abteilung. In den 50er Jahren war es längst keine Selbstverständlichkeit, ein eigenes Bad zu besitzen. Man ging in eine öffentliche Badeanstalt. Bis zum Schluss wurde dieser Service angeboten und auch genutzt. „Wir hatten zwei, drei Kunden, die kamen regelmäßig nur zum Duschen oder stiegen in die Wanne", verrät Budde. Nicht verraten kann er allerdings, was in Zukunft mit dem Gebäude passiert. Denn das steht noch nicht fest.

  • Das letzte Mal an der 25m Bahn; Schwimmeister Budde.© Thomas Schmidt, Stadt Herne

Text: Michael Paternoga

Fotos: Thomas Schmidt