Neuer Wertstoffhof hat eröffnet

Ein Stück Nachhaltigkeit

9. März 2018 | Gesellschaft

  • Bereit für die ersten Entsorger. Eröffnung des Herner Wertstoffhofs an der Südstraße. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Der erste, der den neuen Wertstoffhof nutzt, ist Isaac Otoo. Der 48-jährige Herner hat Sperrmüll mitgebracht, einen alten Fernsehschrank und ein Lattenrost, aber auch Papier und Plastik hat er im Kofferraum. Als erster Kunde bekommt Otoo von Tschöke eine weiße Orchidee geschenkt, in einem Blumentopf, den eine Mitarbeiterin des Entsorgungsunternehmens aus Altmetall gefertigt hat. Und dann geht es rauf auf die Rampe, von wo aus die Bürger an verschiedenen Buchten halten und ihren Abfall in verschiedene Container werfen können. Eine Spur zum Halten ist vorgesehen, eine weitere für die fahrenden Autos. Zehn Buchten gibt es für verschiedene Müllsorten, dazu eine Theke, wo die Bürger Altreifen und Farbreste abgeben können.

Flexibel nutzbar

Demnächst sollen dort auch Schadstoffe wie Insektengift und Frostschutz angenommen werden. Allerdings fehlt noch die passende, explosionsgeschützte Ausstattung, auf deren Lieferung entsorgung herne noch wartet. Bis dahin fährt das Schadstoffmobil weiterhin die Stadtteile ab und parkt samstags am Wertstoffhof. Insgesamt 16 Sorten Abfälle nimmt entsorgung herne entgegen. Für Abfälle, die in großem Mengen kommen, wurden auf dem Wertstoffhof drei sogenannte Schüttboxen gebaut, gemauerte Abteile, in denen die Bürger zum Beispiel Sperrmüll oder Grünschnitt abladen können. „Zu bestimmten Zeiten gibt es besonders viel Abfall von einer Sorte“, weiß Tschöke. „Wenn ein Sturm war, bringen die Bürger viel Grünschnitt. Wenn Hochwasser war, ist es mehr Sperrmüll.“ Entsprechend können die Boxen dann genutzt werden.

Eine echte Bereicherung für Herne

„Der Wertstoffhof ist eine echte Bereicherung für die grüne Infrastruktur unserer Stadt. Er bietet den Bürgern eine moderne und komfortable Möglichkeit, ihre Abfälle abzugeben. Einen besonderen Mehrwert hat das Besucherzentrum, wo sich Kinder und Erwachsene über den schonenden Umgang mit Ressourcen informieren können. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt, insbesondere mit Blick auf die Regenrückhaltung, die Geothermie und die Solarenergie", freut sich Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda über die neue Anlage.

Was den Herner Wertstoffhof von anderen unterscheidet, ist vor allem das Besucherzentrum. Hier gibt es Informationen, Lernangebote für Kinder und Erwachsene und sogar Workshops. In einer Werkstatt können die Bürger zum Beispiel Upcycling ausprobieren, also aus alten Dingen, die man nicht mehr braucht, etwas Neues herstellen. Das können Taschen aus Milchkartons sein oder Obstschalen aus alten Schallplatten. Sofort ausgebucht ist auch der Kurs zu Kosmetik ohne Mikroplastik. Auch ein Medienraum und ein Raum für Informationen stehen den Bürgern ab sofort zur Verfügung. „Hier können die Herner ein kleines Stückchen Nachhaltigkeit mitnehmen“, so Tschöke.

Nina-Maria Haupt