Jugendprojekt

Eine freundliche Passage in Herne-Mitte

1. Oktober 2014 | Gesellschaft Kultur

Die Verbindung zwischen Bebelstraße und Poststraße heißt nun Hans-Tilkowski-Passage.

Oberbürgermeister Horst Schiereck und das Fußballidol Hans Tilkowski haben am Mittwoch, 1. Oktober 2014, die Hans-Tilkowski-Passage in Herne Mitte eingeweiht. Der Durchgang verbindet die Bebelstraße im Bereich der Bushaltestelle Herne-Mitte mit der Poststraße und der Hauptschule, die seit 2008 den Namen des ehemaligen Nationaltorwarts trägt. Schülerinnen und Schüler der Schule haben vom 22. bis 29. September die Passage dank der Unterstützung der Jugendkunstschule mit Motiven aus Tilkowskis Fußballlaufbahn und einem aktuellen Porträt verziert. Die Maßnahme ist Teil des Stadtumbaus Herne-Mitte.

  • Die Künstler der Jugendkunstschule Wanne-Eickel neben Schautafeln zur Entstehung der Wandmalereien. © Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Hans Tilkowski steht für sportlichen Erfolg, Fairness, vorbildliche Lebensführung, sozialen Aufstieg und Einsatz für Kinder in schwierigsten Lebenssituationen. Als Herner Bürger und ehemaliger erfolgreicher Spieler bei SC Westfalia steht der Name Hans Tilkowski für eine hohe kommunale Identifikation. Er ist Vorbild für jetzige und zukünftige Schülerinnen und Schüler ‚seiner‘ Schule. Und so ist es naheliegend, dass auch dieser Verbindungsweg seinen Namen trägt“, sagte OB Horst Schiereck bei der Einweihung der Passage. „Ich finde das ist eine tolle Aktion der Jugendliche“, sagte Tilkowski, der die Einweihung im Kreise der Schülerinnen und Schüler sichtlich genoss. Er sagte weiter: „Ich habe mich sehr über die Idee gefreut und fühle mich geehrt.“

Tilkowski spielte bei Westfalia Herne und gewann mit dem Club 1959 die Westdeutsche Meisterschaft und wurde Nationalspieler. Nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund 1963 gewann er mit dem BVB den Europapokal der Pokalsieger – und er kassierte das vermeintliche Wembley-Tor im Endspiel um die Fußball-WM 1966 gegen England.

Der Hintergrund dieser Kunstaktion der Schülerinnen und Schüler ist durchaus ernst. Anwohnerinnen und Anwohner sowie Geschäftsleute hatten sich in der Vergangenheit wiederholt bei Polizei und Schule darüber beschwert, dass sich Eleven der Hans-Tilkowski-Schule nicht unbedingt angemessen in dem Durchgang aufhielten. Die Lösung des Problems wurde an einem Runden Tisch in der Schule gefunden, bei der sich alle Beteiligten über das Problem austauschten. Die Lösung: Schülerinnen und Schüler sollten die Passage künstlerisch gestalten, dadurch aufwerten und ein höheres Verantwortungsgefühl für den Weg zwischen der Haltestelle Herne-Mitte und „ihrer“ Schule entwickeln. Diese Initiative kommt im Umfeld der Schule gut an. So versorgten die Nachbarn und umliegende Geschäfte die jungen Künstler während der Kunstaktion in der letzten Septemberwoche mit Kuchen und heißen Getränken. „Den Jugendlichen hat diese Wertschätzung und das Interesse an der Aktion sehr gut gefallen“, berichtet Lothar Heistermann von der Hans-Tilkowski-Schule.

Die dafür notwendigen Mittel für Material und die künstlerische Anleitung durch die Jugendkunstschule – insgesamt 1.500 Euro konnte durch den Stadtteilverfügungsfonds des laufenden Stadtumbaus Herne-Mitte bereitgestellt werden. Die Stadt Herne hat dafür gesorgt, dass dieser Fonds finanziell ausgestattet ist. „Durch diesen Fonds können kleinteilige bürgerschaftliche und gemeinwesenorientierte Projekte im Stadtumbaugebiet gefördert werden“, erläutert Natalie Roemert-Strauß vom Stadtumbaubüro Herne-Mitte, das im Auftrag der Stadt Herne tätig ist.