Tegtmeiers Erben 2017

Finalisten im Porträt

25. November 2016 | Gesellschaft

Tilman Birr ist Lesebühnenleser, Kabarettist, Liedchensinger und tritt bei Poetry Slams auf.

Tilman_Birr_3_collage_bDas 1980 in Frankfurt geborene Multitalent kann nicht nur komische Geschichten erzählen, scharfe Lieder spielen und menschliche Gewohnheiten auseinandernehmen. Herr Birr spricht auch noch hessisch, berlinerisch, bayrisch und sächsisch. Seltsame Sprachen machen ihm mindestens genauso viel Spaß wie seltsame Menschen, deshalb wohnt er seit vielen Jahren in Berlin.

Begonnen hat er auf Lese- und Poetry-Bühnen. Mit seinen Liedern und seinen Sprechnummern ist er über diese Form aber hinausgewachsen und ebenso im Kabarett und in der Liedermacher-/Singer-Songwriter-Szene zuhause, sodass er mittlerweile drei Bücher und zwei Musikalben veröffentlicht hat. Und 2013 mit dem Förderpreis des Deutschen Kabarettpreises ausgezeichnet wurde.

In seinem aktuellen Programm, „Holz und Vorurteil", behandelt Tilman Birr die Frage: Ist das alles so, wie wir uns das denken? Wirklich? Und was ist, wenn man diese Frage mit „Ja" beantwortet?

Sarah Bosetti ist eine deutsche Autorin, Satirikerin, Bühnenliteratin und Moderatorin.

Sarah_Bosetti_2b_CollageGeboren und aufgewachsen ist die fast 33-jährige in Aachen. Von 2004 bis 2008 lebte und studierte sie in Brüssel Filmregie, anschließend zog es sie, wie viele Künstler, nach Berlin.

Dahin, wo sie sich seither zur Ersparnis eigener Heizkosten im Scheinwerferlicht der Slam-, Lese- und Kabarettbühnen wärmt und 2013 mit ihrem Team »Mikrokosmos« deutsch-sprachige Vizemeisterin im Poetry Slam wurde. Spätestens seitdem ist die Presse voll des Lobes über ihre Literatur. Für Steffen Kutzner von stadtmagazin.com ist Sarah Bosetti „die ungekrönte Königin der Berliner Lesebühnen - mit ganz viel Feingefühl und einem Auge für Details." Und für Gerburg Jahnke ist Frau Bosetti einfach nur „ein Genre für sich!"

Neben Auftritten in der ARD (Nuhr im Ersten, Ladies Night), auf 3sat, ZDF.kultur und im WDR ist sie Kolumnistin bei radioeins (RBB) und Mitbegründerin der Berliner Lesebühne »Couchpoetos«. Im September 2015 erschien ihr Roman »Mein schönstes Ferienbegräbnis« (Voland & Quist).

C. Heiland  ist seit 2003 Berliner, war aber ehemals ein später Silvesterkracher in Castrop-Rauxel und wurde ebenda am 1. Januar 1977 geboren.                                                             

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Weil seine Kindheit eher unkonventionell verläuft, findet C. Heiland recht bald den Zugang zur Psychologie. Er arbeitet 10 Jahre erfolgreich als Psychiater, bis herauskommt, dass er die meisten Pillen, die er verschreibt, selber nimmt. Nach einigen Zwischenstationen als Imker, Ladendetektiv und Baumarkt-Maskottchen muss er irgendwann feststellen, dass das Leben am leichtesten mit Humor zu ertragen ist.

Deshalb geht er seit Ende 2010 hauptberuflich der Tätigkeit als Musik-Kabarettist nach. Im gleichen Jahr erlernte er auch das faszinierendste musikalische Werkzeug der Welt: das japanische Kultinstrument Omnichord, Es dient C. Heiland dazu, Lieder in die Welt zu tragen, die zwischen Ballermann und tiefer Melancholie changieren. Mit einer Stimme, die ihresgleichen sucht, singt er nicht nur, sondern kalauert sich und das Publikum um den Verstand.

Marcel Mann marcel_mann_by_henrik_pfeifer_0060_b_Collageist ein deutscher Synchronsprecher, Schauspieler und Sänger. Schon während seiner Schulzeit nahm er Schauspiel- und Gesangsunterricht. Nach der erfolgreich überlebten Schulzeit ging er zum Radio, wo er lernte mit seiner Stimme Illusionen zu erschaffen.

Er wurde 1987 in Schorndorf geboren und über Stationen wie Bochum, wo er mit zwanzig anderen jungen Leuten kommunenartig lebte und Theater spielte, Köln und München landete er schließlich 2008 in Berlin. Dort begann er hauptberuflich als Synchronsprecher zu arbeiten. Leider stirbt er bei dieser Arbeit meistens tragisch hinter dem Mikrofon.

Davon und von weiteren Kuriositäten aus seinem Leben auf der Tonspur erzählt Marcel rasant und stimmgewaltig auf Deutschlands Comedy-Bühnen. Sozusagen als „The Voice of Comedy". 2015 konnte er seine bisher größten Erfolge einfahren: Den Sieg des Jahresfinales der Talentschmiede des Quatsch Comedy Clubs Berlin 2015 sowie die Fritznacht der Talente von Radio Fritz vor 1.800 Zuschauern im ausverkauften Admiralspalast in Berlin.

Rosemie PressefotoRosemie_3b_Collageist Clownin, Komikerin, Verzauberin und manchmal auch Moderatorin – besser gesagt eine Kunstfigur der ganz besonderen Art, die in keine Schublade passt. Rosemie ist Rosemie!

Die in Heidelberg lebende Künstlerin wurde 1965 in Bad Waldsee geboren und hat von 1983 bis 1989 in New York, Philadelphia und Köln klassischen und modernen Tanz aber auch Gesang studiert.

Die ausgebildete Tänzerin und leidenschaftliche Sängerin präsentiert sich ihrem Publikum als herrlich verklemmte Schwäbin und zeigt auf unscheinbare Weise ihre „wahren Talente". Mit ihrer Mischung aus Begriffsstutzigkeit und schlauer Selbstironie führt sie uns tanzend, singend und musizierend liebevoll zu unseren menschlichen Missgeschicken. Seit Jahren berührt und verzaubert sie mit ihrem herzlichen Wesen Ihr Publikum. In ihrem Soloabend, einer Abenteuerreise durch das Leben, erforscht sie mutig, poetisch und mit großer Spielfreude, was alles in uns steckt und darauf wartet, gelebt zu werden. Darüber hinaus moderiert sie für zahlreiche Varietés, Galas oder beim 3sat-Festival.

René Sydow Rene-Sydow-10b_Collageist Kabarettist, Autor, Schauspieler und Regisseur. Dabei ist der 36 jährige in fast allen Theatern und Kleinkunstbühnen aufgetreten, hat in Serien und Spielfilmen mitgespielt und selbst drei abendfüllende Spielfilme geschrieben und inszeniert.

Nach dem Studium der Film- und Fernsehwirtschaft in Dortmund arbeitete Sydow vornehmlich als Schauspieler und Filmemacher, bis ihm 2014 mit seinem ersten Kabarett-Solo-Programm „Gedanken! Los!" der Gewinn von elf namhaften Kabarettpreisen gelang. Seitdem wird René Sydow von der Presse als der „am lautesten geflüsterte Geheimtipp" des politischen Kabaretts bezeichnet. Wohl auch deshalb, weil er als ein poetischer Vertreter seiner Zunft gilt, der zwischen literarischem Wortspiel und scharfer politischer Satire wechselt.

Seit der Premiere im April 2016 ist er mit seinem zweiten Solo-Programm „Warnung vor dem Munde!" auf Tournee. Dabei geht er dem Irrsinn in Politik und TV auf den Grund, nimmt sich Minister, Medienmacher und andere Mitglieder des organisierten (V)Erbrechens vor.

Weitere Infos: Christian Strüder und Joel Haßenpflug / Projektleitung Tegtmeiers Erben / Flottmann-Hallen / FB Kultur – Stadt Herne / Tel.: 02323 -162952 oder -162855 / Mail: flottmann-hallen@herne.de