Sektion will Obdachlose unterstützen und ruft zum Spenden auf

Häuser für Ometepe

17. Dezember 2015 | Gesellschaft

Josef Stromberg, der zusammen mit Udo Jakat die Sektion leitet, war zum ersten Mal auf der Insel: "Ich war schockiert von der Armut." Wenn man die Menschen und ihre Lebenszusammenhänge näher kennen lerne, relativiere sich dieser Eindruck. Menschen in Festtagskleidung, Schüler in sauberer Schuluniform ... "und die Landschaft ist grandios!"

Ein Stück Wellblech - fertig ist die Unterkunft

  • Reinhard Schemberg mit dem "Beweisfoto", umringt von Karin Jakat, Josef Stromberg, Udo Jakat und Dorothee Schmitz.
Auf der Partnerinsel Ometepe gibt es immer noch viele Familien, die durch Wirbelstürme, Bergrutsche, aber auch durch Familientrennungen obdachlos geworden sind. "Ein Stück Wellblech wird an eine vorhandene Wand gestellt - und fertig ist die Unterkunft", beschreibt Jakat seine Eindrücke. Bei den Bauten, die durch Spenden errichtet werden, handelt es sich um Steinhäuser mit einer erdbebensicheren Bodenplatte. In die selbst gefertigten Steine werden Plastikflaschen vergossen. Eine geordnete Latrine sorgt für Hygiene. Die Familien erbringen auch handwerkliche Leistungen selber. Da an den Häusern feste Feuerstellen installiert werden, wird auch das Gesundheitsrisiko durch Lungenerkrankungen verringert. Reinhard Schemberg und seine Frau haben schon im Jahre 2006 ein Haus finanziert. Das suchte nun die Reisegruppe auf - und traf auf dankbare Hausbesitzer, die sich stolz mit dem Porträtfoto des Ehepaars ablichten ließen. Das "Beweisfoto" wurde Schemberg nun übergeben: "Das war ein bewegender Augenblick", sagt Schemberg. Die Hilfe für Ometepe ist "eine der Säulen in meinem sozialen Engagement".

Ein Haus von Herner Bürgern finanziert

Die Steinhäuser kosten ohne die Eigenleistung 3 200 Dollar. "Eine Findungskommission sorgt dafür, dass die Richtigen gefunden werden und die anderen damit auch zufrieden sind", betont Udo Jakat.  Die Sektion Ometepe im Partnerschaftsverein der Stadt Herne will im kommenden Jahr drei Häuser bauen lassen: Eines dieser Häuser will das Herner Ehepaar Schemberg übernehmen - es wäre ihr zweites: "Entweder hat man ein soziales Gen oder man hat es nicht", sagt Reinhard Schemberg.

Die Teilnehmer der selbstfinanzierten Reise (die Ehepaare Stromberg, Honsberg und Jakat, Dr. Markus Bruckhaus-Walter sowie Ursula Niebur) wollen das zweite Haus stiften. Das dritte Haus sollen Herner Bürger finanziell auf die Beine stellen - durch kleine steuerlich abzugsfähige Spenden. Dazu ruft der Partnerschaftsverein auf. In diesem dritten Haus soll die Familie Ortiz in San Silvestre leben, die beim Erdrutsch im Frühjahr ihre Behausung verloren hat. Die Familie hat drei Kinder. Eines davon hat einen Tumor im Gesicht.

Partnerschaft gewinnt an Fahrt

"Die Partnerschaft mit Ometepe ist eine Partnerschaft der besonderen Art", betont Dorothee Schmitz, Geschäftsführerin des Partnerschaftsvereins und Abteilungsleiterin im städtischen Fachbereich Rat und Bezirksvertretungen. "Neben den Begegnungen steht vor allem die Hilfe vor Ort im Fokus. Was mich besonders freut: In den vergangenen Jahren hat die Partnerschaft wieder so richtig Fahrt angenommen", betont sie.

Spendenkonto: Ometepe Fond, Sparkasse Herne, IBAN: DE89432500300001061555

Oder Anruf: Josef Stromberg, Tel. 02325 / 370130 / Udo Jakat: 0 23 23 / 52 193.