Interview

Hans Peter Karpinski ist neuer Vorsitzender des SSB

28. Mai 2014 | Freizeit Gesellschaft

inherne: Hallo Herr Karpinski. Am 21. Mai wurden sie während der Jahreshauptversammlung zum neuen SSB-Chef gewählt. Wann haben Sie entschieden, ihren Hut in den Ring zu werfen?

Hans Peter Karpinski: Das weiß ich noch genau, es war der 13. April. An diesem Tag habe ich entschieden, für den Vorsitz zu kandidieren.

inherne: Ist an diesem 13. April etwas Besonderes passiert?

Karpinski: In den Tagen zuvor haben verschiedene Leute mit mir Kontakt aufgenommen und mich ermuntert, zu kandidieren. Eigentlich hatte ich zuvor gegenüber Jürgen Cokelc immer betont, für das Amt des ersten Vorsitzenden nicht zur Verfügung zu stehen. Nachdem mich aber verschiedene Leute darum gebeten hatten, als Nachfolger von Jürgen Cokelc anzutreten, habe ich mich doch zu einer Kandidatur entschlossen.

inherne: Sie sind für die kommenden drei Jahre der neue Vorsitzende des SSB, werden aber sicherlich nicht alle Aufgaben alleine bewältigen können. Ist Ihr Team um Sie herum gut aufgestellt?

Karpinski: Auf jeden Fall. Es gibt einige alte und einige neue Gesichter im Vorstand. Die Erfahrenen haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie viel von der Thematik verstehen. Und die Neuen werden sich schnell einarbeiten, davon bin ich überzeugt. Allein mit Bernd Westemeyer hat der SSB natürlich schon einen sehr guten zweiten Vorsitzenden gewinnen können. Positiv stimmt es mich auch, dass wir einen Kandidaten für den Posten des Geschäftsführers haben. Bei der Jahreshauptversammlung blieb die Stelle noch unbesetzt. Direkt im Anschluss an die Versammlung kam jedoch jemand auf uns zu, der sich vorstellen könnte, sich als Geschäftsführer für den SSB einzubringen. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass sich der neue Vorstand positiv gegenüber den Mitgliedern präsentiert hat.

inherne: Was hat der alte Vorstand besonders gut gemacht?

Karpinski: Zu nennen sind hier sicherlich die vielen Breitensport-Programme des SSB, die unter der Federführung des Vorstandes ins Leben gerufen wurden. Zum Beispiel das Programm „Herne bewegt seine Kinder“. Hier wurde wirklich gute Arbeit geleistet.

inherne: Was wird der neue Vorstand anders machen als der Alte?

Karpinski: Wir wollen für mehr Transparenz sorgen.

inherne: Haben Sie dafür ein konkretes Beispiel?

Karpinski: Wir wollen die Mitglieder mehr über unsere Arbeit informieren. Wenn zum Beispiel während einer Versammlung ein Problem angesprochen wird, wird der Vorstand versuchen, das Problem zu lösen. Das hat natürlich auch der alte Vorstand bereits gemacht. Wir werden uns aber in Zukunft nicht nur um das Problem kümmern, sondern wollen die Vereine über eine große Benachrichtigungsaktion darüber informieren, wie wir den jeweiligen Verein bei der Lösung des Problems unterstützen können.

Außerdem möchten wir auch wieder politikfähiger werden. Im Sportausschuss soll man den SSB wieder mehr wahrnehmen. Der Pakt für den Sport sieht vor, dass der SSB mit sechs stimmberechtigen Mitgliedern im Sportausschuss vertreten ist. In der abgelaufenen Wahlperiode waren es aber nur vier Mitglieder mit Stimmrecht. Hier werden wir uns wieder für sechs Stimmen einsetzen, das sind wir unseren Vereinen schuldig.

inherne: Was dürfen die Vereine vom neuen Vorstand erwarten?

Karpinski: Wir möchten in Zukunft noch enger mit den Vereinen zusammenarbeiten. Sie sollen wissen, dass wir sie unterstützen, wenn wir dazu die Möglichkeiten haben.

inherne: Was erwartet der SSB-Vorstand von den Vereinen?

Karpinski: Wie ich bereits sagte, wir werden uns für die Vereine und Sportler einsetzen. Aber es darf nicht nur in eine Richtung gehen. Es muss ein Geben und Nehmen sein. Wenn sich Sportler zum Beispiel bei einer gemeinsamen Veranstaltung präsentieren können, dann reicht es nicht, einen Kuchenstand aufzustellen. Da muss mehr kommen. Ich erinnere an dieser Stelle an das Spielfest im Gysenberg. Da nahmen früher 44 Vereine teil, zuletzt waren es 16.

inherne: Was hat sich seit dem 21. Mai für Sie persönlich geändert?

Karpinski: Der Terminkalender ist prall gefüllt und das Handy steht kaum noch still. Aber ich denke, das wird sich in den nächsten Tagen und Wochen alles einspielen.

Das Gespräch führte: Michael Paternoga