Wasserwirtschaft

Herne unterzeichnet Zukunftsinitiative für Wasser

19. Mai 2014 | Gesellschaft Wirtschaft

Mit der „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ hatten die Emscherkommunen schon vor knapp zehn Jahren gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und dem Land Nordrhein-Westfalen einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

„Wir benötigen lebendige und lebenswerte Städte. Dazu müssen wir uns den Herausforderungen des Klimawandels und den sich ändernden Ansprüchen an unsere Städte stellen. Deshalb begrüße ich die fachübergreifenden und interkommunalen Planungen. Wir werden daher die Realisierung von Projektideen über einen jährlichen Wettbewerb finanziell unterstützen“, sagt NRW-Umweltminister Johannes Remmel. „Unsere Zukunftsinitiative 'Wasser in der Stadt von morgen' rückt unter anderem Wasserwirtschaft, Stadtentwicklung, Freiraumplanung, Klimaanpassung, Straßenbau, Bildung, Kunst und Kultur näher zueinander“, sagt Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Im Bottroper BernePark, einer zu einem Bürgerpark umgestalteten ehemaligen Kläranlage der Emschergenossenschaft, versammelten sich am Donnerstag die Vertreter der Emscherstädte und unterzeichneten mit der Emschergenossenschaft die gemeinsame Absichtserklärung. In den kommenden Monaten werden die inhaltlichen, rechtlichen und strukturellen Vorgaben für die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ erarbeitet. Auf dieser Grundlage werden dann weitergehende Beschlussfassungen bewirkt.

Stadtrat Karlheinz Friedrichs unterzeichnet die Zukunftsinitiative. © Emschergenossenschaft Stadtrat Karlheinz Friedrichs unterzeichnet die Zukunftsinitiative. © Emschergenossenschaft

Herner Regenwasser-Projekte

Die neue Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ baut auf der „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ auf, die die Emschergenossenschaft 2005 mit den Emscherkommunen und dem Land NRW auf den Weg gebracht hatte. In Herne sind seitdem zahlreiche Projekte umgesetzt worden, hier nur zwei Beispiele:

Pantringshof: alternativer Umgang mit Regenwasser

Die Stadt Herne gehörte mit zu den ersten Kommunen, die den alternativen Umgang mit Regenwasser in ihrem Stadtgebiet verfolgen. Zahlreiche private Versickerungs-, Entsiegelungs- und Dachbegrünungsmaßnahmen sowie Regenwassernutzungsanlagen sowie Abkopplungsmaßnahmen an städtischen und gewerblichen Liegenschaften konnten schon in den 1990er-Jahren über verschiedene Initiativen verwirklicht werden.

1999 wurde an der Grundschule Pantrings Hof das Niederschlagswasser von rund 2000 qm Dachfläche von der Kanalisation abgekoppelt. Es wird seitdem über zwei langgestreckte Versickerungsmulden im rückwärtigen Grünbereich des Schulgeländes dem Grundwasser zugeführt. Auch private Hausbesitzer in der Siedlung beteiligten sich am Projekt und legten in ihren Gärten Versickerungsanlagen an.

Hiberniaschule: Versickerung, Nutzung, Rückhaltung

Das Konzept der Regenwasserbewirtschaftung an dieser Schule beruht auf den Elementen Versickerung, Nutzung und Rückhaltung. Die planerische Entwicklung wurde von der Schule mit großem Engagement begleitet. In gemeinsamen Workshops von Schülern, Eltern, Lehrern und Planungsbüro wurden Lösungskonzepte entwickelt, diskutiert und entscheidungsreif gemacht.

Weitere Beispiele finden sich auf www.emscher-regen.de unter „Projekte“.