"Funny Girl" feiert am 20. April Premiere in den Flottmann-Hallen

Jung, 20, Kurdin, will Comedian werden

18. April 2018 | Gesellschaft Kultur

  • Theater Kohlenpott | "Funny Girl" Pressegespräch. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Skurrile Accessoires

Als erstes beeindrucken bei dieser theater-kohlenpott-Produktion Bühnenbild und Ausstattung: "So eine ausgefallene Ausstattung hatten wir noch nie", sagt Till Beckmann. Drei Ebenen wird sind mit orientalischen Teppichen bedeckt, bei denen die Farbe rot dominiert. Zwischen den Szenen kann schnell hin- und her-geswitcht werden. Die Schauspieler tragen britisches Karo, es spielt ja in London, und kuriose Kopfbedeckungen. Da die Darsteller zumeist mehrere Rollen spielen, sind weitere Kopfbedeckungen auf Styropor-Köpfen drapiert. Rolle wechseln bedeutet auch: einfach die skurrile Mütze mit der Punkperücke wechseln. Gearbeitet wird auch viel mit Masken und diversen Accescoires - so hat Beckmann unter seinen Schlappen ein lachendes und ein zorniges Gesicht mit Schnurrbart, Brille und Mercedes geklebt. Die Augen der Zuschauer können auf Entdeckungsreise gehen und weitere britisch-kurdische Anspielungen finden. Für die exzellente Ausstattung ist Stefanie Stuhldreier zuständig.

Die Handlung

Zur Handlung: Azime ist Mitte 20 und will Comedian werden. Ihre Eltern sind Kurden und möchten ihre Tochter eher schnell verheiraten. Azime zu ihren Eltern: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Ich werde Stand-up-Comedian. Die gute: Ich trage ab heute Burka - allerdings nur auf der Bühne." Der Vater aber meint: "Frauen sollten nicht witzig sein, nicht mal, wenn sie witzig sind."

  • Kostprobe zu "Funny Girl". ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Wunderbare Ereignisse und schreckliche Erlebnisse

Frank Hörner und Manuel Moser haben die Theaterfassung von "Funny Girl" nach dem gleichnamigen Roman von Anthony McCarten erarbeitet. "McCarten ist ein großartiges Buch gelungen", unterstreicht Regisseur Frank Hörner, der mit "Super Hero" schon mal ein Stück nach McCarten verfasst hat. "Das Stück ist eine Auseinandersetzung mit dem Glauben von Azime, mit Vorurteilen und Anfeindungen", sagt Hörner. "Daraus ergeben sich wunderbare Ereignisse und schreckliche Erlebnisse." Manuel Moser, der unter anderem den Vater von Azime spielt, auf dem Haupt eine wollige Krone, meint: "Es ist kein Stück über Kurden, sondern eine individuelle Geschichte. Wenn jemand mit Veränderungen kommt, spürt er oder sie den Druck der Eltern, der Community, der Gesellschaft. Natürlich lieben die Eltern ihre Tochter, aber der Druck von außen ist immens." Fazit von Hörner: "Im besten Sinne ist es eine Geschichte über das urbane Leben."

Horst Martens

 

Funny Girl

Mit Till Beckmann, Jennifer Ewert, Manuel Moser, Sibel Polat

Regie Frank Hörner, Ausstattung Stefanie Stuhldreier, Musik Sebastian Maier

Theaterpädagogik Gabriele Kloke, Produktionsassistenz Jasmin Büning, Zeynep Topal

Premiere 20.04.2018 _ 19h Flottmann-Hallen Herne

Weitere Aufführungen

22.04.2018 _ 18h und 23., 26., 27.04. _ 11h

06.-+ 07.06. _ 11h und 08.06. _ 11h + 19h

Karten: 12€/6€ erm, Schulgruppen ab 10 Pers.: 5€/pP

KONTAKT:

Gabriele Kloke Till Beckmann

Gabriele.kloke@theater-kohlenpott.de till.beckmann@theaterkohlenpott.de

Mobil: 0162 286 9037 0177 280 3505