Kunstwald Teutoburgia

„Die Zeche ist verschwunden, die Klänge kehren zurück“

4. November 2014 | Freizeit Kultur

„Die Zeche ist verschwunden, die Klänge kehren zurück", bringt es Christof Schläger auf den Punkt. Fast hört es sich so an, als ob sich die Kumpel aus der Teutoburgia-Siedlung  mit dem Förderkorb noch einmal auf den Weg in die Tiefe begeben. Besucher des Kunstwaldes hören die Klänge, so bald sie sich den drei Klangkissen nähern. „Die alten Podeste stammten noch aus der Zeit der IBA-Ausstellung", betont Ingrid Voigt, Mitarbeiterin beim RVR. Die  Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park feierte das Finale bereits 1999. Entsprechend in die Jahre gekommen waren die drei Klangkissen. Die Bahnschwellen waren morsch, die Lautsprecher gaben nur noch dumpfe Töne von sich.

  • Bestaunen das erneuerte Klangkissen (v.l.): Künstler Professor Manfred Walz, Ingrid Voigt, Christof Schläger und der städtische Mitarbeiter Roland Gromberg. © Michael Paternoga, Stadt Herne

Jetzt darf sich Künstler Schläger über eine neue Akustik und über runderneuerte Podeste freuen. Für 15.000 Euro erweckte der RVR die Klanginstallation zum neuen Leben. Die Besucher werden aber nicht nur mit Klängen des Förderturms berieselt. Vier Themen wechseln sich jeweils nach ein paar Minuten ab. Neben  Grubenklängen heißt ein weiterer Bereich  Maschinenmusik, Klänge aus der Antarktis sind beim Themenblock „Prima Klima" zu vernehmen. Der vierte Abschnitt widmet sich dem Paradies. „Das Paradies ist da, wo wir sind, wenn wir in der Lage sind es zu erkennen. Und ich hoffe, dass man es hier erkennt", sagt Schläger, der schon seit vielen Jahren als Künstler in Herne aktiv ist. „Die Tonbandaufnahme vom Förderturm stammt übrigens von der Zeche Blumenthal und ist 25 Jahre alt – das ist akustische Archäologie", so Schläger, der die Klangvarianten in den kommenden Monaten noch ausweiten will.