Auszeichnung durch LWL

Königin-Luisen-Schule ist Denkmal des Monats

25. Juli 2017 | Gesellschaft Wirtschaft

Nachdem viele Umnutzungspläne an den hohen Kosten gescheitert waren, sollte das denkmalgeschützte Gebäude abgerissen werden, um Platz für den Neubau einer Kindertageseinrichtung zu machen.  Doch dann war Rettung in Sicht: Das Land NRW sagte zu, den mit 6,45 Millionen Euro veranschlagten Umbau zur Kindertagesstätte und Beratungsstelle mit 4,2 Millionen Euro zu fördern.

"Der Erhalt der Königin-Luisen-Schule ist für alle Beteiligten - die Nutzer, den Denkmalschutz und den Ortsteil mit seinen Menschen - ein gelungenes Beispiel für eine Umnutzung, bei der die ursprüngliche Funktion als Schule noch ablesbar geblieben ist", sagt LWL-Denkmalpflegerin Gabriele Podschadli. Aus ihrer Sicht war es eine große Herausforderung, das Denkmal kindgerecht umzubauen und das bisher ungenutzte Dachgeschoss auszubauen. Hier und im zweiten Stockwerk ist die Schul- und Familienberatungsstelle eingezogen. Sowohl der Kita wie auch der Beratungsstelle stehen 1.900 Quadratmeter zur Verfügung. Jede der Kindergartengruppen besteht aus einer kleinen "Wohnung" mit Haupt- und Nebenraum, einer kleinen Küche und Sanitäranlagen. Für die ganz Kleinen gibt es einen Ruheraum, in den Fluren ist Platz zum Toben. An der Rückseite übernehmen zwei neu errichtete Treppentürme die behindertengerechte Erschließung, auch die Fluchttreppen und der neue Haupteingang sind hier untergebracht. Der ehemalige Haupteingang an der Vorderseite ist geschlossen, um den Bewegungsbereich der Kita zu vergrößern.

Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda sprach bei der Einweihung von einer "bedeutenden Investition in ein lebenswertes und zukunftsorientiertes Herne" und bezeichnete das Vorhaben "als ein starkes Signal für den Bezirk Wanne".

Hintergrund
Die Königin-Luisen-Schule wurde 1908/09 im Auftrag des Amtes Wanne nach einem Entwurf des Amtsbaumeisters Paul Spanier entworfen. 1910 eröffnet, genau 100 Jahre nach dem Tod der Preußischen Königin Luise, erhielt sie deren Namen.

Das dreieinhalbgeschossige Gebäude wird durch den Mittel- und die beiden Seitenrisalite (vorspringende Gebäudeteile) symmetrisch gegliedert. Diese dominierenden Risalite enden in Dreiecksgiebeln. Zahlreiche dreiflüglige Sprossenfenster mit Oberlicht Ferner gliedern die Fassade. Im Inneren der Schule sind die Grundrisse und die Rundbogengewölbe erhalten. Der Innenraum birgt noch schützenswerte Elemente aus der Erbauungszeit wie z. B. die Bodenfliesen, den Handlauf aus Holz und schmiedeeiserne Geländer.