Rezension „Killer, Kerzen, Currywurst“

Mordsgeschichten aus dem Ruhrpott

18. Dezember 2017 | Kultur

Wanne-Eickel, kurz vor dem Zusammenschluss mit Herne. Es ist kurz nach Heilig Abend und die Tochter des Wanne-Eickler Bürgermeisters möchte den Müll rausbringen. Während sie die Mülltüte zusammenknotet, entwickelt sich in den Gedanken der Erzählerin die ganze Geschichte, die eher traurig ist als spannend. Ohne dass sich die Hauptperson vom Fleck bewegt, breitet sie das Panorama des Kleinbürgerlichen Ruhrgebiets der 70er Jahre aus.

Deutlich schwungvoller und komplett in der Gegenwart ist die Wattenscheider Geschichte, in der Christiane Bogenstahl mit subtilem Humor und dem einen oder anderen Wortspiel punktet. Weihnachtswunder wiederum gibt es in Dortmund.

So verschieden wie die Geschichten sind, so unterschiedlich ist auch ihr Unterhaltungswert. Teils traurig, teils humorvoll und bitterböse, mal vorhersehbar, mal überraschend. Auf jeden Fall nicht für Kinder geeignet. Aber für Erwachsene ein leichter Schmöker für die Feiertage.

Nina-Maria Haupt