In diesem Jahr war es eine ungewöhnliche Sichtung, die einer Fata Morgana gleich für ungläubiges Staunen in meiner kleinen Kirmesgruppe sorgte. Mit ein paar Arbeitskollegen und ehemaligen Mitarbeitern des Pressebüros der Stadt standen wir im Almhüttendorf und lauschten nebenbei der obligatorischen Alpenmusik, die freilich nicht bei allen Teilnehmern der kleinen Gruppe gleichermaßen beliebt war. Immerhin schmeckte das Bier und die Stimmung war gut. Doch dann entdeckte der Erste aus der Gruppe besagte Fata Morgana auf der Bühne.

In bester Karaoke Manier

„Ist das nicht?" „Nein, das kann nicht sein!"  Und er war es doch! Oben auf der Bühne schmetterte Hernes amtierender Oberbürgermeister Horst Schiereck in bester Karaoke-Manier den "Mond von Wanne-Eickel" ins Mikrofon. Hektisch rannte eine Kollegin los, um das Geschehen zu fotografieren. Am Tisch wurde heftig darüber diskutiert, warum das Pressebüro über diesen Einsatz nicht informiert war. Oder war es etwa eine private, ganz spontane Entscheidung des Herner Bürgers Horst Schiereck? Sei es drum. Wenig später war das Spektakel auch schon wieder vorbei und außer einem verwackelten Foto  ist nichts Handfestes geblieben.

Ist das nicht ...?

Gleichwohl spielte mir das Kopfkino fortan den einen oder anderen Streich. Bei unserem weiteren Rundgang sah ich plötzlich überall bekannte Gesichter. War das da in der Achterbahn nicht unser Sozialdezernent Johannes Chudziak?  Ist das da hinten mit dem großen Plüschtier nicht unsere Kulturchefin Gudrun Thierhoff? Man weiß es nicht. Aber passieren kann einem auf Crange so einiges, denn die Kirmes ist ein Dorf – trotz 4 Millionen Besuchern.

 Text: Philipp Stark / Foto: Petra Hanisch