Publikation liegt in städtischen Dienststellen aus

Neues Selbsthilfejournal erschienen

22. November 2016 | Gesellschaft

"Wir schreiben selbst"

"Das Heft lassen wir nicht schreiben, wir schreiben selbst", unterstreicht Redaktionsleiterin Dr. Katrin Linthorst, in deren Abteilung des Fachbereichs Gesundheit die Selbsthilfe beheimatet ist. "Wir haben ein positives Feedback, auch über Herne hinaus". Das Redaktionsteam besteht zum großen Teil aus Teilnehmern der Selbsthilfegruppe. Im Jahr 2011 wurde der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit der Herner Selbsthilfe gegründet und erstellt seitdem weitestgehend in Eigenregie das Herner Selbsthilfejournal. Mitglieder aus verschiedenen Gruppen treffen sich mehrmals im Jahr zu Redaktionskonferenzen, um gemeinsam dieses Journal zu planen, Themen zu recherchieren und auch die Artikel zu schreiben. Das Journal präsentiert neben klassischen Themen der Selbsthilfe wie die Selbsthilfeförderung, die gegenseitige Beratung, die Vorstellung verschiedener Herner Selbsthilfegruppen auch neue Themen wie die „Selbsthilfe im Internet" und den neuen „Selbsthilfeblog" als ein Ergebnis der Herner Gesundheitskonferenz.

Die Redaktionsarbeit

Gemacht wird es von Menschen, die aus eigener Erfahrung wissen, was Selbsthilfe bedeutet. Inge Wilzoch ist in der Selbsthilfegruppe "Aneurisma". Sie hat mit zwei anderen Unterstützern zusammen einen Bericht über die "telefonische Facharztvermittlung" verfasst. "Die Arbeit in der Redaktion ist eine Bereicherung", sagt sie. "Es macht uns stolz, zu sehen, wie das Heft langsam entsteht und dann erscheint." Christa Winger beteiligt sich in der Selbsthilfegruppe "Depression", sie hat darüber geschrieben, wie die Teilnahme an einem Kurs "Glückshormone" freisetzt. Aber sie hat auch über ganz andere Inhalte Texte verfasst. So ist sie Autorin des Beitrags "Wie könnte Integration besser gelingen", der sich wie ein weiterer Artikel mit der Hilfe von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit beschäftigt. Das aktuelle Selbsthilfe-Journal als PDF

Journal WEB Das aktuelle Herner Selbsthilfe Journal

Eine Perspektive

Die Journal-Autoren schreiben auch über sich selbst und ihre eigenen Erfahrungen. So wie Ulrike, die von ihrer Glücksspielsucht berichtet: "Ich wurde unzufrieden, gehetzt, wütend auf mich, ich hatte unbemerkt die Kontrolle über mein Handeln verloren", schreibt sie über ihr Leben in den Spielhallen. Auch sie hat andere Themen auf Lager. "Die redaktionelle Arbeit hat mir eine Perspektive gegeben", sagt sie, "und nirgendwo erfährt man so viel über Selbsthilfe." Die Fachleute in der Abteilung tragen ihren Teil bei, so schreibt Dirk Stahl über die Selbsthilfeförderung, während Karola Mono, seit kurzem für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, für diese Ausgabe die Korrektur übernommen hat. Das Titelbild entwirft jedes Mal Berthold B. Knopp, er kommt aus der Werbebranche und hat die drei Themen Internet, Selbsthilfe-Blog und Tanzen mit Tusche und Aquarell in einem Motiv vereint.

 Das Heft gibt es kostenlos  in beiden Rathäusern, in zahlreichen weiteren Dienststellen der Stadt Herne und im  Bürger-Selbsthilfe-Zentrum.