Stadtwerke Herne planen Klimasiedlung

Ohne Autos, aber mit viel Solarstrom

8. November 2017 | Gesellschaft Wirtschaft

Leistungsfähige Batterie speichert die Energie. Keine Frage, es ist ein innovatives und zukunftsweisendes Bauprojekt. Klimafreundlich, autofrei und weitgehend energieunabhängig zu leben - davon träumen viele Menschen. Die Herner Stadtwerke wollen diesen Traum erfüllen. Neben der Photovoltaikanlage, die den Solarstrom liefert, setzt das Unternehmen vor allem auf eine sogenannte Redox-Flow-Batterie. „Diese leistungsfähige Batterie zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus und kann im Grunde unendlich oft wieder aufgeladen werden", erklärt Stephan Becker, der das Vorhaben für die Stadtwerke betreut.

Projekt wird wissenschaftlich begleitet

Wie das Versorgungsunternehmen betont, gebe es ein ähnliches Projekt deutschlandweit kein zweites Mal und es werde sogar wissenschaftlich begleitet. Mitarbeiter aus dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik schauen genau darauf, wie das Zusammenspiel zwischen Photovoltaik, Wärmepumpe und Redox-Flow-Batterie funktioniert. Energie, die aktuell nicht selber benötigt oder gespeichert wird, könne ins öffentliche Netz gespeist werden.

Mit dem Elektro-Caddy vor die Haustür

Einmalig – zumindest in Herne – ist auch der Aspekt der autofreien Siedlung. Direkt am Areal gibt es einen Solar-Carport, der natürlich auch für das Thema Elektro-Mobilität sensibilisieren soll. Und wie bringe ich die Einkäufe ins Haus? „Dafür gibt es einen praktischen Elektro-Caddy", verspricht Becker einen komfortablen Transport direkt bis vor die Tür. Die zweigeschossigen und voll unterkellerten Einfamilienhäuser kosten ab 390.000 Euro und verfügen über etwa 125 Quadratmeter Wohnfläche. Die Grundstücke sind zwischen 240 und 300 Quadratmeter groß. Der Baubeginn soll Anfang 2018 erfolgen, der Einzug ist für den Herbst 2018 geplant.