Pottporus-Festival vom 5. bis 8. November in Herne, Wanne-Eickel und Bochum

Pottporus expandiert

29. Oktober 2015 | Gesellschaft Kultur

  • Ensample-Stück01_Uraufführung. ©Sebastian Kirch

"Renegade" hat endlich ein eigenes Haus

Die Eröffnung der "Zeche 1" in Bochum als "Zentrum für urbane Kunst" ist Teil des Pottporus-Festivals. Das Pottporus-Ensemble "Renegade" wird diesen Ort an der Prinz-Regent-Straße bespielen. Dort zeigte in den 90-ern Reinhild Hoffmann ihr Tanztheater. Die einstige Waschkaue neben dem Kulturzentrum "Die Zeche" verfügt über einen Tanzboden. "Hartnäckigkeit hat dazu geführt, dass wir jetzt eine eigene Spielstätte haben. Wir produzieren nicht nur, wir spielen auch", sagte Zekai Fenerci, Pottporus-Geschäftsführer. Nach Ansicht von Fenerci passe die neue Location gut ins geografische Bild: "Wir können besser Städte verbinden als die Politik." Der Geschäftsführer spricht auch nicht von Expansion, sondern von "Öffnung Richtung Bochum".

"Einer flog über das Kuckucksnest"

Pottporus empfiehlt, gleich nach der Aufführung von "Einer flog über das Kuckucksnest" (6.11. 19.30 Uhr) in den Bochumer Kammerspielen mit dem Shuttle-Bus zur "Zeche 1" zu fahren (weitere Infos www.zecheeins.com). Das Tanztheaterstück "Einer flog über das Kuckucksnest" nach dem Roman von Ken Kesey, bekannt geworden durch den Film mit Jack Nicholson, ist die neue Renegade-Produktion. Samir Akika transportiert den antiautoritären Gehalt des Stoffes in eine absurd-tragische Choreographie - mit den Renegade-Darstellern und seiner eigenen Kompagnie. Weil das Stück mit dem Theater Bremen koproduziert wird, feiert das Stück in Bremen Premiere - und ist dann wenig später in Bochum zu sehen.

Streetart-Ausstellung "Infusion#8"

Schon am Samstag, 31. Oktober, eröffnet "Infusion#8" im Alten Wartesaal des Bahnhofs Herne. Die Streetart-Ausstellung, organisiert vom 247-Kollektiv, versammelt nationale und internationale Künstler der Szene. Die Ausstellung bleibt bis 8. November geöffnet.

"Stück01" mit Breakdancern, Tänzern und Schauspielern

Offizieller Festival-Beginn ist allerdings erst am Donnerstag, 5. November, um 18.30 Uhr in den Flottmann-Hallen mit dem musikalischen Special Guest Superior Session. Ab 19 Uhr stellt sich dann unter der künstlerischen Leitung von Kama Frankl das "Ensample" mit seiner ersten Produktion "Stück01" dem Publikum vor. In einem Casting hat Frankl Breakdancer, zeitgenössische Tänzer und Schauspieler integriert - nicht ausgebildete Akteure, sondern alles Selfmade-Künstler.

Bboys aus Russland

Die Bboys und Akteure um die russische Dark Horse Crew haben um 20.30 Uhr Premiere. Die weitgereisten Künstler hinterließen schon beim Ruhrpottbattle 2014 ein Eindruck ihres Könnens. "Die Gäste bekommen etwas Unübliches zu sehen", verspricht Kama Frankl.

Streetdance geht immer neue Wege. So kombiniert Peter Sowinski, hauptberuflicher Breakdancer, funktionales Training mit Breakdance-Elementen. Hier kann man sich seine Six-Packs auf Seven-Pack erweitern. "Breaklethics" nennt Sowinski seine Fitness-Workshops nach Breakdance-Art (6.11., 13-17 Uhr, Flottmann-Hallen).

"Ruhrpottbattle" - Wiege von Pottporus

Schon das 17. Ruhrpottbattle eröffnet am Samstag, 7. November, um 18 Uhr in den Flottmann-Hallen. Das "Ruhrpottbattle" ist die Wiege von Pottporus - mit dem ersten Battle im städtischen Jugendtreff an der Wilhelmstraße begann alles vor 18 Jahren. Für 2015 haben sich Bboys und Crews aus Deutschland und dem europäischen Ausland angesagt. (Tickets: www.proticket.de)

Inspiriert von Sixtinischer Kapelle

Mit einer Deutschlandpremiere wartet die französische Gruppe "Chriki'Z" auf. In "L'IniZio" fasst Amine Boussa verschiedene Stile zusammen - von HipHop bis Capoeira. Dabei wurde die Choreographie von den Fresken der Sixtinischen Kapelle inspiriert. Das hätte sich Michelangelo nie träumen lassen.

Text: Horst Martens

Siehe hier das Pottporus-Programm!