Wahlnachtanalyse

„Rat wird bunter und zersplitterter“

27. Mai 2014 | Gesellschaft

Oberbürgermeister lobt Wahlteam

So ist es auch in der umfangreichen Wahlnachtanalyse nachzulesen, die während einer Pressekonferenz vom Oberbürgermeister und Rainer Overath, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, vorgestellt wurde. Schiereck sparte gegenüber dem Wahlteam nicht mit Lob: „Es wurde hervorragende Arbeit abgeliefert.“ Das Wahlergebnis hätte sogar schon früher vorliegen können, manche Eingaben wurden allerdings nicht sofort vom Computer angenommen, was zu einer kurzen Verzögerung geführt hat.

Nicht sonderlich erfreut zeigte sich das Stadtoberhaupt über die Wahlbeteiligung. Er sprach für die Kommunalwahl von einer „historisch niedrigen Wahlbeteiligung“. Am Sonntag gaben nur 42,2 Prozent der Wahlberechtigten ihr Votum ab. Zum Vergleich: 1984 waren es noch 59,3 Prozent, 1994 gar 79,3 Prozent. „So viel Gleichgültigkeit ist nicht gut für die Demokratie.“

Alle Direktmandate an die SPD

In den 27 Wahlkreisen hat die SPD wieder alle Direktmandate gewonnen. Der Rat setzt sich darüber hinaus wie folgt zusammen: CDU (15), Grüne (6), Die Linke (4), FDP (2), Piraten (2), AfD (2), Unabhängige Bürger (1), Alternative Liste Herne (1). Das Gremium besteht somit aus 60 Vertretern und kommt am 24. Juni erstmals zusammen. Das beste Wahlergebnis fuhr die SPD im Wahlbezirk Horsthausen ein. Im Stimmbezirk Schule Pantringshof erreichte die stärkste Fraktion im Rat einen Anteil von 58,6 Prozent. Die CDU mobilisierte die meisten Wähler im Stimmbezirk BSV Holthausen (37,2 Prozent). In der umfangreichen Wahlanalyse ist jeder Stimmbezirk genau dokumentiert. Fakten gibt es auch über das Alter und Geschlecht der Wähler. So werden die Grünen zum Beispiel besonders von jungen Leuten zwischen 16 bis 25 Jahren gewählt, während die CDU besonders die Altersgruppe 60plus mobilisiert. Einen Überblick gibt es auch über die Bezirksvertretungen. „In allen vier Gremien hat die SPD einen Sitz verloren“, sagte Schiereck. Allerdings wurden alle vier Bezirksvertretungen auch um zwei Sitze verkleinert.

Overath: „Sicherheit geht vor Schnelligkeit“

Die Statistiker der Stadt Herne haben mit der gelungenen Wahlnachtanalyse wieder ganze Arbeit geleistet und viel Wissenswertes für die Bürgerinnen und Bürger anschaulich dokumentiert. Für alle Beteiligten rund um die Wahlen war es ein anstrengender Tag. Rainer Overath: „Es war schon eine Herausforderung, aber das wussten wir schon vorher.“ Dabei lautet sein Grundsatz: „Sicherheit geht vor Schnelligkeit.“ Ihm war es wichtig, dass die Wahlen wieder zu einem ordnungsgemäßen Endergebnis führten. Dabei gab es am Wahlsonntag noch einige Anrufe aus verschiedenen Wahllokalen. Denn nicht alle Wahlberechtigten hatten ihre Benachrichtigung dabei und steuerten zum Teil das falsche Wahllokal an. Dabei hatte das Wahlteam im Vorfeld mehrfach darauf hingewiesen, dass sich bei den Wahllokalen Änderungen ergeben. Auch deshalb, weil die Wahlbezirke zum Teil neu zugeschnitten wurden. Overath hofft darauf, dass diese Anrufe bei der nächsten Wahl ausbleiben. Denn nach der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl. Im Herbst 2015 gibt es die nächsten Stimmzettel. Dann wählt Herne einen neuen Oberbürgermeister.

 

Wahlanalyse 2014