Schüler setzen Zeichen gegen Hass und Gewalt
Es war das deutliche Zeichen, dass sich Oberbürgermeister Horst Schiereck gewünscht hatte: Rund 200 Bürgerinnen und Bürger waren dem Aufruf zu einer Schweigeminute gefolgt und trafen sich am Shoah-Mahnmal. Durch feige Anschläge wurde die Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des NS-Terrors in unserer Stadt in den vergangenen Wochen mehrfach beschädigt.
Vor allem junge Menschen beteiligten sich an dem stillen Protest gegen Gewalt und Hass. Aufgerufen zu der Schweigeminute hatten Mitglieder des „Kohlengräberland“-Projektes der Erich-Fried-Gesamtschule. Projektleiter Ulrich Kind freute sich aber besonders darüber, dass auch viele junge Menschen aus anderen Schulen ihre Solidarität mit den Opfern der Shoah und ihren Angehörigen zeigten. Zahlreiche rote Rosen legten die Schülerinnen und Schüler am Mahnmal nieder.
Auch Oberbürgermeister Horst Schiereck hätte gerne persönlich an der Schweigeminute teilgenommen, konnte aber einen wichtigen Termin in Brüssel nicht verschieben. Stellvertretend zeigte Bürgermeisterin Birgit Klemczak ein klares Bekenntnis zum Shoah-Mahnmal. Viele Bürgerinnen und Bürger, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Lokalpolitiker schlossen sich diesem Bekenntnis an. Erfreut von der großen Anteilnahme an der Schweigeminute zeigten sich Gabriele Graffunder und Winfried Venne. Die beiden Künstler und Architekten hatten das Mahnmal entworfen und waren wie viele andere entsetzt über die Beschädigungen des Gedenksteins, die auch einen Angriff auf die demokratischen Werte bedeuten. Auch Mitglieder der jüdischen Gemeinde nahmen an der Schweigeminute teil.