Husumer Protestschweine haben die ersten Ferkel

Schweine-Nachwuchs im Minizoo

11. August 2017 | Freizeit

Von der Sau gut beschützt

In den ersten Tagen hat sie die Schweine nur stundenweise in den Auslauf gelassen, jetzt kann man den Nachwuchs den ganzen Tag über bewundern. Aber Vorsicht: „Die Sau passt sehr gut auf. Eigentlich ist sie ganz verträglich, aber wenn ihre Ferkel quieken, verteidigt sie sie“, so Claus. Da die Schweine zwar niedlich aussehen, aber keine Kuscheltiere sind, steht nun auch ein höherer Zaun vor dem Schweine-Auslauf. Vor allem der fünfjährige Eber, Vater der drei kleinen Schweinchen, soll auf diese Weise ein wenig Abstand zu den Besuchern haben. „Viele Eltern setzen ihre Kinder auf die Mauer am Schweine-Auslauf. Der Eber hat aber lange Zähne und ist ein Allesfresser. Er kann beißen. Und da Schweine von Natur aus auch Knochen durchbeißen können, wollen wir jetzt einen Zaun auf die Mauer setzen.“ Damit der Eber seine Kinder zwar sehen, aber auch sie nicht beißen kann, ist er durch einen Zaun getrennt.

Lange ersehnt

Der Nachwuchs war lange ersehnt: Die Protestschweine leben erst seit dem Frühjahr im Minizoo. Ihre Vorgänger, die Wollschweine wollten sich partout nicht fortpflanzen. Statt dessen wurden sie von den Besuchern mit reichlich Leckereinen bedacht und dadurch immer dicker und träger. Trotz monatelangem Besuch eines Ebers klappte es nicht mit dem Nachwuchs – sodass die Wollschweine nun in einem neuen Zuhause fernab vom Publikum abspecken können.

Wie das Protest-Schwein zu seinem Namen kam

In ihrem Stall wohnen nun die bunt gescheckten Nachfolger. Die Husumer Protestschweine heißen so, weil ihr Muster entfernt an die dänische Flagge erinnert. „Die dänische Minderheit in Schleswig Holstein durfte früher ihre Flagge nicht hissen und stellte sich statt dessen gemusterte Schweine in den Vorgarten“, weiß Birgit Claus. Inzwischen ist die Rasse sehr selten. Daher soll der Schweine-Nachwuchs auch später einmal zur Zucht eingesetzt werden. Die beiden männlichen Ferkel werden voraussichtlich zu Züchtern in der Region ziehen, sobald sie erwachsen sind und hoffentlich ihrerseits für Nachwuchs sorgen.

Nina-Maria Haupt