Messe Spiel17 in Essen

Spiele-verrückt seit 30 Jahren

19. Oktober 2017 | Freizeit Gesellschaft

  • Markus Swatlak, Susanne Klaus und Thomas Moder bringen von der Spielemesse viele neue Spiele mit. ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

Spiele-Erklärer im Einsatz

Von Donnerstag, 26. Oktober, bis Sonntag, 29. Oktober 2017, bietet der nach eigenen Angaben einzige nicht-kommerzielle Stand der Messe wieder Spiele-Neuheiten zum Ausprobieren und Ausleihen sowie Turniere von bekannten Klassikern wie Carcassonne. „Bei uns wird nur gespielt, nichts verkauft“, erklärt Thomas Moder, der Leiter des Spielezentrums. Dafür stehen ein Bus und knapp 20 Tische bereit sowie mehrere Spiele-Erklärer, die den Besuchern Regeln erklären und Tipps geben.

Mehrere hundert Spiele-Neuheiten

In der Spieliothek im roten Bus des Spielezentrums können Besucher die aktuellen Brettspiele ausleihen. „Wir schreiben jeden Verlag einzeln an und bitten um die Messe-Neuheiten“, erklärt Moder. Da das Spielezentrum sich das Ziel gesetzt hat, das Kulturgut Gesellschaftsspiel zu fördern, stellen die Verlage ihre Produkte gerne zur Verfügung. Vor allem die kleineren Verlage haben oft nicht genügend Platz an ihrem Stand, damit die Besucher sich in Ruhe hinsetzen und spielen können – und sind froh, dass die Fans woanders probespielen können. Aus diesem Grund reist das Spielezentrum mit etwa 200 Spielen an, und hat am Ende der Messe voraussichtlich rund 800 Spiele im Gepäck.

Anlaufpunkt für Fans

Als fester Anlaufpunkt hat sich das Spielezentrum in den vergangenen Jahrzehnten etabliert. „Manche Besucher kommen mit einer Liste und fragen: Habt ihr diese Spiele da“, berichtet Susanne Klaus, stellvertretende Leiterin des Spielezentrums und seit 20 Jahren auf der Messe dabei. Anfangs kam das Spielezentrum mit dem alten blauen Doppeldeckerbus Tummelhummel angereist, inzwischen steht der rote Catan-Bus jedes Jahr in der Messehalle. „Mit dem Bus wollten wir 1987 zeigen, was geht“, so Klaus. Damals stand die städtische Einrichtung noch eher am Rand des Geschehens, in diesem Jahr ist sie in Halle 1, Stand F 160, an einem zentralen Platz der Messe.

Neues Konzept

In diesem Jahr hat das Spielezentrum sein Konzept überarbeitet. Der Stand ist komplett offen für die Besucher, an Tischen sollen sie sich niederlassen und so lange spielen, wie sie wollen. Auch die Fahne mit dem neuen Logo der Stadt Herne wird aufgehängt. Außerdem gibt das Spielezentrum Stofftaschen gegen eine Spende ab. „Zwei Dinge sind auf der Messe knapp: Frische Luft und Tragetaschen“, weiß Moder aus langjähriger Erfahrung.

Carcassonne-Weltmeisterschaft made in Herne

Höhepunkt der Messe sind für die Herner die Carcassonne-Turniere. Am Donnerstag qualifiziert sich der Deutsche Meister auf der Turnierfläche, am Sonntag tritt er dann gegen Spieler aus 36 anderen Ländern bei der Weltmeisterschaft an, beides organisiert vom Herner Spielezentrum. Neuester Teilnehmer in diesem Jahr ist Kolumbien.

Denkwürdige Begegnungen

Mit einem Team aus 30 Personen werden die Herner vor Ort sein. Dabei sind die vier Hauptamtlichen Mitarbeiter, dazu Honorarkräfte und Ehrenamtliche. Schon eine Woche vor Beginn fahren sie den Bus in die Halle, bevor alle anderen Stände um sie herum aufbauen. 170 Quadratmeter Standfläche müssen gestaltet werden, bevor die Fans am 26. Oktober die Halle stürmen. Und das tun sie manchmal wörtlich, so Klaus. Auch manche andere denkwürdige Begegnung hatte sie auf der SPIEL schon: „Manchmal sind auf der Spielemesse gewandete Rollenspieler unterwegs. Ich bin gelegentlich erschrocken und denke: Huch, wer kommt da im Pulk auf mich zu?“

Trend zu komplexen Spielen

In den 30 Jahren, in denen das Team des Spielezentrums schon dabei ist, hat es verschiedene Trends beobachtet. 1997 kam das Kult-Spiel Catan auf den Markt, woraufhin Anlege-Spiele populär wurden. „In diesem Jahr gibt es die Escape-Room-Welle“, sagt Moder. Dabei werde der Trend zum Rätsel-Lösen in verschlossenen Räumen (sogenannten Escape-Rooms aus denen sich die Besucher nur mit der richtigen Lösung befreien können) auf Brettspiele übertragen. Ist die Lösung einmal bekannt, verliert das Spiel seinen Reiz. Der Trend zu Denkspielen hält aber schon länger an: „Die Spiele sind komplexer geworden“, so Moder, „Und die Leute sind bereit, mehr Geld dafür zu bezahlen. Dafür sind die Spiele auch aufwändiger hergestellt.“ 70 bis 80 Euro würde ein Spiel oft schon kosten – den Fans ist es das oft wert.

30 Preise zu gewinnen

Zum Jubiläum verlost das Spielezentrum unter dem Motto „30 Jahre, 30 Preise“ Spielepakete an die Teilnehmer des traditionellen Würfellottos. Dabei wird ein Glas mit Würfeln aufgestellt und Besucher dürfen schätzen, wie viele Würfel darin sind. An jedem Messetag bekommt derjenige, der am besten geschätzt hat, ein Spiel. In diesem Jahr werden nach der Messe die Gewinner gezogen und 30 Spielepakete verlost.

Verlosung

Auch inherne verlost zum Jubiläum Spiele: Zwei Mal je ein aktuelles Spiel und zwei Gutscheine für eine Tageskarte der SPIEL17 in Essen gibt es zu gewinnen. Wer mitmachen will, schickt bis Montag, 23. Oktober 2017, eine E-Mail mit Namen, Alter und Telefonnummer an nina-maria.haupt@herne.de oder meldet sich per Facebook-Nachricht bei Inherne - das Stadtmagazin. Die Gewinner werden benachrichtigt und können ihren Preis bis Mittwoch, 25. Oktober 2017, im Pressebüro der Stadt Herne abholen.

Nina-Maria Haupt