Flüchtlinge

Stadt weist Kritik von Hoffmann entschieden zurück

9. Oktober 2014 | Gesellschaft

Zum Interview mit dem Flüchtlingsreferenten des Evangelischen Kirchenkreises, Karl-Heinz Hoffmann, das am 9. Oktober in der lokalen Ausgabe der WAZ abgedruckt war, bezieht die Stadt Herne Stellung. Der Grund: Die Kritik ist in der Sache falsch.

Die Kritik von Herrn Hoffmann, die sich auch auf die aktuelle Unterbringung der Flüchtlinge in der Sporthalle Wanne-Süd richtet, weist die Stadt Herne entschieden zurück.

Zur Vorgeschichte: Nur einen Tag bevor die 97 Flüchtlinge in Herne angekommen sind, war die Verwaltung vom Land NRW darüber informiert worden, dass in Herne vorübergehend eine Erstaufnahmestelle des Landes NRW für Flüchtlinge eingerichtet werden soll – zu organisieren durch die Stadt Herne. Es handelt sich also ausdrücklich um eine temporäre Einrichtung. Nachdem zunächst unter großem und nicht hoch genug zu bewertendem Einsatz der ehrenamtlichen Organisationen gemeinsam mit der Stadt Herne die Menschen für fünf Tage in der Sporthalle der Gesamtschule Wanne-Eickel untergebracht werden konnten, ist unter Hochdruck die Sporthalle Wanne-Süd für sie hergerichtet worden. Diese Halle ist aufgrund ihrer Infrastruktur besser für eine Unterbringung über mehrere Wochen geeignet. Über einen alternativen Standort verfügt die Stadt Herne für eine Erstaufnahmestelle nicht. Die Stadt Herne hat European Homecare mit dem Betreiben der Erstaufnahmestelle beauftragt.

Die Menschen, die vorübergehend in der Sporthalle Wanne-Süd leben, sind keine Asylbewerber, die nach einem genauen Kontingent der Stadt Herne zur dauerhaften Unterbringung zugewiesen worden sind. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um Menschen, für die nach ihrer Ankunft in NRW ein Notquartier und eben nicht dauerhaftes Quartier benötigt wird. Diese Differenzierung hätte Karl-Heinz Hoffmann vornehmen sollen. Die Flüchtlinge werden, nachdem sie am 8. Oktober inzwischen auch durch das Land erfasst worden sind, nach Auskunft der Bezirksregierung Arnsberg zeitnah unter Berücksichtigung sozialer Aspekte, den Kommunen in NRW zugewiesen. Damit wäre die provisorische Erstaufnahmestelle in der Sporthalle nicht mehr erforderlich.

Die Vorfälle in Burbach, Essen und Bad Berleburg werden von der Stadt Herne scharf verurteilt. Aber: Die Mitarbeiter von European Homecare und der von European Homecare beauftragten Sicherheitsfirmen haben sich in Herne nicht nur untadelig und professionell, sondern äußerst engagiert gezeigt. Mitarbeiter des Fachbereichs Soziales der Stadt Herne suchen täglich mehrfach unangemeldet die Einrichtung auf, um sich zu informieren und ihrer Aufsichtspflicht genüge zu tun, aber auch um den Kontakt mit den Flüchtlingen zu haben. Das Miteinander von Verwaltung, European Homecare, Flüchtlingen, aber auch von Organisationen, Kirchen, Bürgerinnen und Bürgern funktioniert hervorragend.

Karl-Heinz Hoffmann geht zudem auf die Unterbringungssituation für Asylbewerber in Herne ein. Es war und ist das Bestreben der Stadtverwaltung, dass die Herne zugewiesenen Asylbewerber so schnell wie möglich in Wohnungen untergebracht werden können. Dies erfolgt in der Regel schneller als im von ihm angeführten Leverkusener Modell.

In diesem Zusammenhang weisen wir auch auf unsere Meldung "Flüchtlinge in die Sporthalle Wanne-Süd umgezogen" vom 23.September 2014 hin.