Bau des neuen GuD-Kraftwerks in Herne

STEAG und Siemens unterzeichnen Vertrag

1. August 2018 | Wirtschaft

Die Realisierung des Projekts steht unter anderem noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen. „Wir sind überzeugt, dass Siemens der richtige Partner für dieses wichtige und zukunftsweisende Projekt ist. Siemens besitzt - und das wissen wir aus der erfolgreichen Zusammenarbeit bei früheren Projekten - eine exzellente Expertise als Kraftwerksbauer“, sagt Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Essener STEAG GmbH. „Das ist eine gute Nachricht für den Energie-Standort Herne und das Ruhrgebiet.“

Als Generalunternehmer errichtet Siemens das geplante GuD-Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von über 600 Megawatt (MW); zusätzlich sollen 400 MW Dampf ausgekoppelt werden. Der Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas steigt so auf über 85 Prozent. Die Schlüsselkomponenten werden in Deutschland gefertigt. Die Dampfturbine sowie der Generator kommen aus Mülheim/Ruhr, die H-Klasse Gasturbinen aus dem Gasturbinenwerk Berlin.

„Wir freuen uns, dass wir in einem schwierigen Marktumfeld dieses Projekt gewinnen konnten“, sagte Willi Meixner, CEO der Siemens Division Power & Gas. „Das zeigt auch, dass unsere Strategie greift, in enger Partnerschaft mit unseren Kunden gemeinsam Projekte zu entwickeln. Das neue GuD-Kraftwerk in Herne wird, so wie es in der Spezifikation technisch beschrieben ist, eine der effizientesten, umweltfreundlichsten und außerdem leisesten Anlagen der Welt sein und leistet einen wichtigen Beitrag zur grünen Infrastruktur im Ruhrgebiet.

Herne ist der zentrale Einspeisepunkt für das Fernwärmenetz der STEAG Fernwärme GmbH. Der aktuelle Sachstand: Die STEAG GuD Herne GmbH hat kürzlich das sogenannte Vorbescheidverfahren bei der Bezirksregierung in Arnsberg eingeleitet. Deren endgültige Genehmigung wird Mitte 2019 erwartet. Dann soll auch der endgültige Baubeschluss für das GuD-Kraftwerk fallen. Parallel zum Genehmigungsverfahren werden bereits im Herbst vorbereitende Maßnahmen auf dem STEAG-Gelände in Herne für die Einrichtung des Baufeldes stattfinden – dazu gehören der Rückbau von kleineren Gebäudeteilen und Tiefbauarbeiten für die Entwässerung.

Für beide Partner gilt es, eine wichtige Frist einzuhalten: Spätestens Ende Dezember 2022 soll das GuD-Kraftwerk im kommerziellen Dauerbetrieb sein. Nur dann profitiert es von den Fördermitteln, die das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) für solche hocheffizienten und emissionsarmen Anlagen vorsieht.