4.000 Teilnehmer beim Kirmesumzug am 6. August

Straßenfest der Superlative

26. Juli 2016 | Freizeit Gesellschaft

Pünktlich um 10.30 Uhr startet am ersten Kirmessamstag (6. August) der „Lindwurm“ von Eickel über die Hauptstraße in Richtung Kirmesplatz, gegen 12 Uhr wird der erste Wagen in Crange erwartet. Der gesamte Zug besteht aus 123 Gruppen, darunter alleine 80 Festwagen.

Einer, der „beim Festumzug 20 Jahre vorneweg lief“, blickt der lebenslustigen Partymeile sicher mit etwas mehr Anspannung als gewohnt entgegen: Michael Torkowski vom Fachbereich Öffentliche Ordnung und Sport, der mit etwa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Umzug mit für die Sicherheit sorgt. Der 56-Jährige, außerhalb der Kirmeszeit unter anderem für die Allgemeine Gefahrenabwehr zuständig, löste den langjährigen Zug-Chef Karl-Wilhelm Schulte-Halm ab, der in den wohlverdienten Ruhestand ging.

123 Gruppen

Torkowski gibt sich vor seiner Premiere zuversichtlich: „Ich bin ja schon seit 20 Jahren dabei, und jetzt sehe ich den Zug mal aus einer anderen Perspektive.“ Probleme erwarte er nicht: „Alle Teilnehmer wurden ausführlich instruiert. Auch die Baustellen auf der Hauptstraße sind alle weg.“ Eng dürfte es in diesem Jahr sicher wieder vor der Christuskirche werden, wo Moderatorin Annette Teermann jede der 123 Gruppen besonders begrüßen wird. In Sachen Sicherheit setzten Torkowski und sein Team auf eine enge Abstimmung mit der Polizei und auf das in den letzten Jahren erprobte und bewährte Konzept.

Endpunkt für die Fest- und Mottowagen ist die Kreuzung Heidstraße/Unser-Fritz-Straße, wo sich der Zug auflösen wird. Die großen Sattelzüge und Lkw biegen ab, während die Fuß- und Musikgruppen von dort aus weiter in Richtung Cranger Tor ziehen können.

Ente in Sicht 

Der Festumzug, aufgeteilt in zehn Blöcke, wird angeführt vom Wagen der Warsteiner Brauerei, den krönenden Abschluss bildet traditionell die Schaustellervereinigung Herne. Mittendrin – in der 2. Gruppe – rollt der Wagen der Bädergesellschaft Herne mit. Blickfang ist eine Ente, seit Jahren das Wahrzeichen des Familienbades „Wananas“. Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Bädergesellschaft: „Beim Umzug präsentieren wir die Ente der Öffentlichkeit erstmals in voller Lebensgröße. Zukünftig soll sie auch einen Stammplatz im neuen ´Wananas` finden.“

Die Eröffnung des neues Spaßbades liege im Plan, so Przybyl weiter, der damit rechnet, dass im Spätherbst die ersten Badegäste in die Becken eintauchen können. Die Ente aus Styropor mit Glasfaserauftrag, stilecht mit Schwimmbrille, ist ca. 1,80 m groß, steht auf einem Holzsockel und hat ein Geburtsgewicht von stolzen 50 Kilogramm.

„Geburtshelfer“ der Wananas-Ente, die während des Umzugs von einer Gruppe aus Eisleben eskortiert wird, ist das Team um Jacques Tilly in Düsseldorf, Deutschlands bekanntestem Karnevalswagenbau-Künstler. Die Designer und Bildhauer aus der Landeshauptstadt entwerfen und bauen Plastiken, Kulissen und Dekorationen für Messen, Bühnen und Film. Die Schwerpunkte liegen in der Entwicklung und Ausführung von fantasievollen und künstlerisch ambitionierten Plastiken – im Cranger Festumzug sind die Künstler um den „Baumeister der Jecken“ erstmals vertreten.

Jury steht vor keiner leichten Aufgabe

Für Timo Krupp, Pressesprecher der Cranger Kirmes, ist der Festumzug eine „echte Institution. Das kann jeder bestätigen, der einmal an ­der Hauptstraße stand und den Spaß sah, den nicht nur jeder Besucher hatte, sondern auch jeder Teilnehmer“.

Fortgesetzt wird der Umzug übrigens zwei Tage später (8. August) in der Cranger Festhalle, wenn im Rahmen der Veranstaltung „Engagiert in Herne“ die drei attraktivsten und originellsten Festwagen und Fußgruppen prämiert werden. Das sicherlich nicht leichte Urteil für diese Auszeichnungen fällt eine dreiköpfige Jury am ersten Kirmessamstag von der Ehrentribüne an der Christuskirche in Wanne-Mitte.

Fakten zum Festumzug 2016:

- insgesamt 123 Gruppen mit knapp 4.000 Teilnehmern
- davon 20 Musikgruppen
- 69 Festwagen
- 22 Fußgruppen
- 11 Festwagen mit Fußgruppen und
- 1 Fahrradgruppe