Sanierung

Teile der Stadtverwaltung ziehen um

26. September 2016 | Gesellschaft

  • Dr. Frank Dudda, Hans Werner Klee und Thomas Bruns stellen die Umzugspläne für die Stadtverwaltung vor. © Frank Dieper, Stadt Herne

Von einer „organisatorischen Herkulesaufgabe“ sprach Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, als er die Pläne der Presse vorstellte. „Wir müssen eine Logistik auf den Weg bringen, wie wir sie noch nie zuvor gehabt haben.“ Nach den neuen Plänen sollen insgesamt über 400 Mitarbeiter im neuen Technischen Rathaus arbeiten. „Das wird den Stadtteil Wanne-Süd mit Leben füllen. Außerdem bedeutet ein technisches Rathaus für Mitarbeiter und Bürger kurze Wege“, hebt Dr. Dudda die Vorteile dieser Lösung hervor. Auch benötigt die Stadtverwaltung mehr Platz: Im Rathaus Wanne, wo der Fachbereich Umwelt und Stadtplanung auszieht, zieht ein Teil des Fachbereichs Soziales ein.

Bald der modernste Standort der Stadtverwaltung

Derzeit lässt die HGW (Herner Gesellschaft für Wohnungsbau) das komplette Heitkamp-Gebäude sanieren und möchte es anschließend langfristig an die Stadt Herne vermieten. Block A soll schon im Frühsommer 2017 bezugsfertig sein, die Blöcke B und C im Herbst des kommenden Jahres, je nach Fortschritt der Bauarbeiten zwischen September und November.

In diese Teile des Gebäudes sollten ursprünglich Flüchtlinge einziehen. Da derzeit deutlich weniger Flüchtlinge als erwartet nach Herne kommen, werden die beiden Gebäudeteile nicht zur Unterkunft umgebaut. „Alle Arbeiten wie Dach, Fassade und Fenster, die unabhängig von der Nutzung sind, sind schon in Auftrag gegeben. Als sich abzeichnete, dass weniger Flüchtlinge kommen, haben wir alle nutzungsabhängigen Gewerke wie den Innenausbau gestoppt“, erklärt Stadtdirektor Dr. Hans Werner Klee, Dezernent für Stadtentwicklung und Finanzsteuerung. Derzeit würden nur die Arbeiten ausgeführt, die in jedem Fall anfallen, sollte der Rat zustimmen, würden auch die Umbauten für die Büros der unterschiedlichen Fachbereiche in Auftrag gegeben.

Auch arbeiten Stadt und GMH an einem neuen Mobilitätskonzept: Sie wollen mehr Mitarbeiter motivieren, mit dem Fahrrad, dem E-Bike oder anderen umweltschonenden Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren. Dazu könnten Fahrradständer gehören, Ladestationen für E-Bikes oder Duschen und Umkleiden für Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad anreisen. Damit wäre der Standort der modernste der gesamten Stadtverwaltung.

Alte Sparkasse: Keine Gefahr für die Mitarbeiter

Dass auch das alte Sparkassengebäude renoviert werden muss, stand schon länger fest. Fünf Millionen Euro hat die Stadt von der kommunalen Investitionsförderung zugesagt bekommen. Dann allerdings zeigte das Gutachten eines Baustatikers, dass die Decken des Gebäudes von 1928 nicht den aktuellen Anforderungen entsprechen. „Es besteht zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die Mitarbeiter“, betont GMH-Chef Thomas Bruns. Aber um das Bauwerk mit der nötigen Sicherheit weiter als Verwaltungsgebäude nutzen zu können, müssen die Decken verstärkt werden. Als erste Maßnahme wurden die Decken im Bereich Bürgerdienste abgestützt. Es sei geplant, das Gebäude innerhalb von sechs bis acht Wochen leer zu ziehen „Das zeigt, dass wir die Zeit haben, alles ruhig und organisiert ablaufen zu lassen.“

Derzeit befinden sich die Fachbereiche Finanzsteuerung, Steuern und Zahlungsabwicklung, Teile des Fachbereichs Recht und Bauordnung sowie das Büro von Stadtrat Dr. Frank Burbulla in der "Alten Sparkasse". Die Räume, in denen der Fachbereich Tiefbau und Verkehr arbeitet, liegen im Gebäude Freiligrathstraße 12 und entsprechen noch den aktuellen Anforderungen. Da dieser Fachbereich aber ohnehin in das neue Technische Rathaus umziehen sollte, wird er zunächst für etwa ein Jahr in die Edmund-Weber-Straße 206 einziehen. Die frei werdenden Räume können die Finanzsteuerung sowie der Fachbereich Recht und Bauordnung, die Zahlungsabwicklung und das Büro von Stadtrat Dr. Frank Burbulla nutzen. Die Bürgerdienste sollen vorübergehend Räume in unmittelbarer Nähe nutzen können. Wo genau, das möchte Hans Werner Klee erst sagen, wenn die Mietverträge unterschrieben sind.

Rege Bautätigkeit in Herne

Wie es mit dem alten Sparkassen-Gebäude weiter geht, hängt davon ab, wie teuer eine Sanierung wird. „Was wir damit machen, entscheiden wir, wenn die Zahlen auf dem Tisch liegen“, so Bruns. Die Frage sei, ob die geplanten fünf Millionen Euro für eine Generalsanierung ausreichten. Immerhin müssten nun zusätzlich zu den ursprünglichen Plänen auch Brandschutz und Statik der 3700 Quadratmeter Büroflächen verbessert werden.

Schon jetzt ist klar, dass der Stadt Herne eine große, komplexe Aufgabe bevor steht. „Es liegt in der Natur der Sache, dass es manchmal holprig wird“, so Dr. Dudda. Man müsse berücksichtigen, an wie vielen Stellen zugleich die Stadt derzeit ihre Gebäude instand setzt. „2017 haben wir eine rege Bautätigkeit in Herne.“

Nina-Maria Haupt