Spielarten 2017

Träume, Schäume, Wünsche – Theater für junge Menschen

15. November 2017 | Gesellschaft Kultur

Vor gut 30 Jahren haben sich acht Städte in NRW zusammen getan, um "Spielarten" zu gründen. "Die Idee war, die eigene professionelle Theaterszene zu unterstützen", sagt Gabriele Kloke, die im städtischen Kulturbüro und beim theater kohlenpott tätig ist. Herne selbst ist erst zum 6. Mal dabei. Über 40 Produktionen bewerben sich für das Festival. Eine Jury sucht die besten Stücke aus und schnürt zwei unterschiedliche Angebotspakete, in dem einmal fünf und einmal sieben Stücke auf dem Spielplan stehen. Das Spielarten-Festival nach Herne geholt hat Gabriele Kloke. Sie ist auch gleichzeitig in der Jury präsent, muss allerdings bei den Herner Bewerbungen in Zurückhaltung üben. Trotzdem haben es in diesem Jahr zwei theater-kohlenpott-Produktionen in den Spielarten-Pool geschafft: "Der Dachs hat heute schlechte Laune" und "Ich bin Jerry". Dazu kommt noch das Fünfer-Paket aus fünf externen Stücken: Die Biene im Kopf (Consol Theater), Das besondere Leben der Hilletje Jans (echtzeit-Theater), Akim rennt (Compagnie toit vegetal), Es schneit Eiderdaunen (Theater Marabu) und All about Nothing (pulk fiktion). Dabei handelt es sich um Stücke, die jugendliche Themen aufgreifen - Träume, Schäume, Wünsche, Trennungen, Vorurteile.

  • Akim rennt. © Gero Breloer
Angesprochen fühlen sollten sich vor allem junge Menschen zwischen fünf und 15 Jahren. Aus diesem Grunde sind Aufführungszeiten alle in den Vormittag platziert (10 Uhr), um Schulklassen die Gelegenheit zu geben, die ansprechenden Aufführungen zu erleben. Die einzige Ausnahme bildet "Der Dachs hat heute schlechte Laune", ein Stück, dass auch zusätzlich am Samstag, 18. November, um 16 Uhr zu sehen ist. Trotz der an die Schulen angepassten Zeiten sind alle Interessierten zu den Aufführungen herzlich eingeladen. Interessierte Schulen können sich noch gerne melden: "Jedes Stück wird am Ende mit dem Ensemble nachbereitet", verspricht Kloke. Kartenbestellung ist möglich unter: Stadt Herne, FB Kultur, Telefon 0 23 23 / 16 30 97, gabriele.kloke@herne.de. Die Tickets kosten zwischen 5 und 12 Euro.

 

Der Dachs hat heute schlechte Laune. © Sebastian Kirch Der Dachs hat heute schlechte Laune. © Sebastian Kirch

theaterkohlenpott: Der Dachs hat heute schlechte Laune (Fr, 17. Nov., 10 Uhr + Sa, 18. Nov., 16 Uhr)

„Huch“ machte der Dachs, als er aufwachte. „Heute bin ich aber schlecht gelaunt, ich bin ja richtig gefährlich!“ Der sonst so freundliche Dachs meckert, zetert, motzt und beleidigt alle Tiere des Waldes – und schon geht es ihm besser. Aber warum sind jetzt alle böse auf ihn und haben schlechte Laune? Die Stimmung im Wald ist mies – bis die Tiere eine gute Idee haben. Theater, Hip Hop und Breakdance

Die Biene im Kopf. ©Pedro Malinowski Die Biene im Kopf. ©Pedro Malinowski

Consol Theater: Die Biene im Kopf (Mo, 20. Nov., 10 Uhr)

Alles beginnt harmlos und schön. Du könntest fliegen wie eine Biene, und das tust du auch, fliegst durch das Fenster, über die Stadt. Dann schlägt der Alltag zu: Du musst dich anziehen, zur Schule, die Schule überstehen: Der Tag wird zu einer Aneinanderreihung von Abenteuern, die du bestehen musst, von Level zu Level – und jedes fordert deine ganze Kraft. Du bist der Held, der wie im Märchen alle Aufgaben löst und niemals aufgibt.

Das besondere Leben der Hilletje Jans. © Roman Starke Das besondere Leben der Hilletje Jans. © Roman Starke

echtzeit-Theater: Das besondere Leben der Hilletje Jans  (Di, 21. Nov., 10 Uhr)

Das Waisenmädchen Hilletje Jans wird im 18. Jahrhundert fälschlich des Mordes beschuldigt. Nach Jahren im Spinnhaus entschließt sie sich, als Junge verkleidet, auf einem Schiff anzuheuern. Dort wird ihr der verdiente Respekt zuteil, sie kämpft gegen Piraten und kehrt als Held(in) in ihre Heimatstadt zurück. Doch dann wird ihr Geheimnis aufgedeckt …

Akim rennt. © Gero Breloer Akim rennt. © Gero Breloer

compagnie toit végétal: Akim rennt  (Mi, 22. Nov., 10 Uhr)

Akim rennt erzählt auf einfühlsame Weise die Geschichte eines Jungen auf der Flucht. Als sein Dorf von Bomben zerstört wird, kann er seine Familie nicht mehr finden und muss allein fliehen. Das Ensemble von compagnie toit végétal bringt in einer Verbindung aus Objekttheater, Musik, Klängen und Geräuschen Akims Geschichte auf die Bühne. Vor den Augen der Zuschauer erweckt es die ausdrucksstarken Skizzen des Kinderbuchs mit einfachen Mitteln zum Leben.

Es schneit Eiderdaunen. © Ursula Kaufmann Es schneit Eiderdaunen. © Ursula Kaufmann

Theater Marabu: Es schneit Eiderdaunen (Do, 23. Nov., 10 Uhr)

Was passiert, wenn eine Familie sich verändert und alle neu zueinander finden müssen? Die achtjährige Pomme fühlt sich ‘zerquetscht’ in einer unglücklichen, erstickenden Situation: der Trennung ihrer Eltern. Ihre Mutter hat ihren Vater rausgeworfen und verkriecht sich unter der Daunendecke. Ihr Vater wohnt vorübergehend in einer Ferienwohnung. Pomme besucht ihn regelmäßig, obwohl ihre Mutter dagegen ist. Pomme steht zwischen ihren Eltern: sie sucht nach Worten, mit denen sich alle wieder verstehen.

 

All about Nothing. © Christoph Wolff All about Nothing. © Christoph Wolff

pulk fiktion: All about Nothing  (Fr, 24. Nov., 10 Uhr)

Wie werde ich zu der, die ich bin, durch das was ich habe? Kann ich alles werden, wenn ich nur fest genug an mich glaube? All about Nothing schafft eine Öffentlichkeit für die Perspektive von Kindern und Jugendlichen in Armut. Mit unterschiedlichen Mitteln wie Sprache, Tanz, Zeichnungen, Projektionen, Musik und nicht zuletzt den O-Tönen der Kinder und Jugendlichen selbst, wird eine fiktive Armutsbiografie entworfen.

Ich bin Jerry. © Ich bin Jerry. ©

theaterkohlenpott: Ich bin Jerry (Mo, 27. Nov., 10 Uhr + Di, 28. Nov., 10 Uhr)

Jerry ist verliebt und seitdem ist Vertrauen sein Thema. Ohne Vertrauen keine Liebe und ohne Liebe kein Leben. Wer nicht vertraut verpasst das Beste. Seine Mission: sich durchzusetzen gegen die Misstrauer, gegen die Zweifelsäer und Hinterfrager, gegen die Abschotter und Angsthaber. Jerry kämpft um sein Vertrauen und um unseres, er nimmt uns mit auf seinen Weg durch die Abgründe der menschlichen Seele und singt und spielt an gegen jeden Moment der Unsicherheit.