Gesundheitsförderung

Vergesslich oder schon dement?

16. Oktober 2014 | Gesellschaft

„Vergesslich oder schon dement?" heißt das Motto der Veranstaltung. Die Frage beschäftigt viele Betroffene, aber auch Angehörige. Wann ist Vergesslichkeit lediglich ein Anzeichen für eine lapidare Konzentrationsstörung, wann aber ein Hinweis für den Beginn einer ernsthafte Krankheit?

Antworten darauf gibt der Diplom-Psychologe André Dyllong vom St. Marien Hospital Eickel in seinem Vortrag (13.10 Uhr). Zwischen 12 und 13 Uhr können Besucher sich an 18 Informationsständen Tipps holen. Um 13 Uhr eröffnet Hernes Sozialdezernent Johannes Chudziak die Veranstaltung. Anschließend folgen Vorträge wie der genannte, aber auch über praktische Hilfe für Betreuerinnen sowie über Familien mit Migrationshintergrund und Demenz. Sehr spannend dürfte der Workshop um 15.20 Uhr ausfallen: Pflegende Angehörige berichten aus ihrem Alltag.

Klaus Winkler und Dr. Katrin Linthorst von der Abteilung Gesundheitsförderungder Stadt Herne sowie Diplom-Psychologe André Dyllong stellten den "Tag der Menschen mit Demenz" vor. © Stadt Herne, Horst Martens Klaus Winkler und Dr. Katrin Linthorst von der Abteilung Gesundheitsförderungder Stadt Herne sowie Diplom-Psychologe André Dyllong vom St. Marien Hospital Eickel stellten den "Tag der Menschen mit Demenz" vor. © Stadt Herne, Horst Martens

Zahl der Demenzkranken wächst

Die demografische Entwicklung deutete schon vor vielen Jahren an, dass es in Zukunft immer mehr alte Menschen geben wird. Folgerichtig erhöht sich auch die Zahl der Demenzkranken. „2005 zählten wir rund 2.000 Betroffene, 2025 wird es laut einer Hochrechnung schon 3.000 Demenzkranke in Herne geben", sagt Klaus Winkler von der Abteilung Gesundheitsförderung des Fachbereichs Gesundheit. Dr. Katrin Linthorst, die Leiterin dieser Abteilung, betont, dass sich Herne sich dieser gesellschaftlichen Herausforderung schon seit vielen Jahren stelle und praktikable Lösungen erarbeite.

Den Demenztag gibt es seit etwa acht Jahren. Veranstaltet wird er in jedem Jahr vom Arbeitskreis „Gerontopsychiatrie / Runder Tisch Demenz Herne", in dem sich alle Einrichtungen und Fachleute zusammengeschlossen haben, die in Herne mit der Thematik Demenz befasst sind.

Wer sich sorgt, soll sich melden

Diplom-Psychologe André Dyllong fordert übrigens alle Menschen, die sich Sorgen machen, sie könnten an Demenz erkrankt sein, auf, sich einer Testreihe zu unterziehen. Bei einem Anruf im St. Marien Hospital kann man einen Termin vereinbaren (0 23 25 / 374-0). „Häufig stellt es sich heraus, dass nicht Demenz der Grund für die Vergesslichkeit ist", so Dyllong. „Aber wenn jemand an Demenz erkrankt ist, sollte er so schnell wie möglich dagegen vorgehen. Die Krankheit ist nicht heilbar, allerdings kann der Verlauf verzögert werden."

Weitere Infos: Telefon 0 23 23 / 16-45 74.