Rathaussturm 2018

Von Narren und Sumo-Ringern

8. Februar 2018 | Gesellschaft Kultur

  • Der Prinz kütt! ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Sie haben alles versucht, um das Rathaus zu verteidigen: Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda hält den Rathaus-Schlüssel fest, zwei Sumo-Ringer haben sich neben ihm postiert. Vor der Treppe steht eine imposante Mauer aus Kartons, ein Gong und getreu dem Motto "Ostasien" ist sogar ein Chinese mit langem Bart (alias Bürgermeister Erich Leichner) vor Ort. Aber das Prinzenpaar Hilmar I. und Martina I. stürmen mit Gefolge und bewaffnet mit Konfettikanonen das Herner Rathaus. "Es wird hier im Rathaus nie gelingen, dass der Karneval aufgehalten wird", ist Klaus Mahne, der Präsident und erste Vorsitzende der Karnevalisten überzeugt. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda hält dagegen: "So steht Ihr jetzt vor unserer Mauer / die eurem Ansturm, Eurer Power / ganz sicher widerstehen kann. / Und sollte es dann doch so kommen, / dass die Mauer wird erklommen, / steh´n noch die Ringer hintendran! / Die werden Euch den Garaus machen, / da habt Ihr lang nichts mehr zu lachen, / egal, ob die Mauer fällt. / Doch bringt das alles keinen Nutzen, / dann werd´ ich schnell die Platte putzen, / damit ich dann mitfeiern kann!"

  • Ein ehrwürdiger Chinese bewacht das Rathaus. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Und so kommt es: Ab Weiberfastnacht regieren die Jecken das Rathaus. Die Kükengarde tanzt zu "Let it go", dann kommt die Minigarde, gemeinsam mit dem Tanzmariechen Jasmin. Anschließend kommen noch einmal die Küken mit ihrem Showtanz von Bienen, Grashüpfern und Schmetterlingen. Und schließlich, es ist ja die fünfte Jahreszeit, bringt die Minigarde noch einmal die vier übrigen Jahreszeiten auf die Bühne. Auch das Prinzenpaar hat etwas vorbereitet und singt "Karneval, helau Karneval - Nach Hause gehen? Nein auf keinen Fall!" Zumindest nicht vor Aschermittwoch, denn dann geben die Narren den Rathausschlüssel wieder dem Oberbürgermeister zurück und der Alltag kehrt wieder ein.

Nina-Maria Haupt