Feier am 1. April im Kasino "Harmonie"

Wanne-Eickel wird 91 Jahre – wir gratulieren!

22. März 2017 | Gesellschaft Kultur

Während Städte oder Institutionen sonst eher nur Jubiläumsdaten hochleben lassen, begehen Graf Hotte alias Horst Schröder seit 13 Jahren jedes Jahr Stadt-Geburtstag: "Vieles gerät in Vergessenheit", sagt der Graf, "nur wenige Zeitzeugen der Stadtwerdung leben noch. Deshalb wollen wir uns jedes Jahr erinnern - mit ein wenig Geschichte, Musik und Klamauk. Und es gibt was auf die Gabel."

  • Wanne-Eickel feiert den 91. Geburtstag ... . ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Geschichtliches und Musik

Graf Hotte zieht Jahr für Jahr genügend Menschen in seinen Bannkreis, um mit ihnen ein Hoch auf Wanne-Eickel anzustimmen. So eröffnet Bezirksbürgermeister Ulrich Koch das Fest mit einer Rede. Der Historische Verein "Hün un Perdün" ist nicht nur mit einem Stand gegenwärtig, er präsentiert nach Auskunft von Marcus Schubert auch ein Stadtwiki und Vor-Ort-Clips. Zudem wird eine Pocket-Ausstellung, also im Kleinformat, gezeigt. Thema: "Vier Adelssitze, zwei Ämter und eine Stadt - die Geschichte von Wanne-Eickel". Aus Anlass des 100. Todestages (17.11.1917) von Gustav Hegler wird an den Eickeler Heimatforscher in einem Vortrag erinnert. Die Kasino-Gastronomin Heike Lange lädt ein zum Kaffeetrinken, danach spielt Gerd Karnacha altes Liedgut auf dem Akkordeon. Eher rockig geht es zu, wenn Good-Vibration-Mitglied Reinholf Durand zur Gitarre greift und sein Band-Kollege Graf Hotte dazu singt.

"Eine kleine Sensation"

Dann will Graf Hotte den Gästen verschüttete Stadtgeschichte präsentieren, er spricht sogar von "einer kleinen Sensation": Lange Zeit wurde nach Relikten des Adelshauses "Bönninghaus" gesucht. Das erlauchte Gebäude wurde 1960 abgerissen, an gleicher Stelle wurde die Realschule an der Burg gebaut. Graf Hotte hat recherchiert und hat einen bemerkenswerten Fund gemacht: Einer der Portallöwen des Hauses ist aufgetaucht, das steinerne Tier schmückt heute den Garten eines Wanne-Eickeler Bürgers. Der zweite Löwe sei damals von spielenden Kindern zertrümmert worden. Vor dem "Bönninghaus" habe zudem ein Wachturm gestanden, der dem Ganzen die Form einer Trutzburg gegeben habe. Die Schießscharten des Turms werden ebenfalls im Kasino gezeigt. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, denn es soll erst bei der Geburtstagsfeier enthüllt werden. Außerdem steht Graf Hottes Gespräch mit den Bönninghaus-Nachkommen noch bevor - und daraus könnten sich noch mehr Überraschungen ergeben.

Horst Martens