Marie Meinhardt leitet das Projekt First Mover

Wanne-Süd als Labor

3. November 2018 | Gesellschaft

Das Modellprojekt

Das Modellprojekt „First Mover", das vom Landeszentrum Gesundheit in Bochum gefördert wird, legt den Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention. „Wir starten unterschiedliche Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung, die im kleinen Labor Wanne-Süd getestet werden sollen und nach Ablauf des Projektes nach drei Jahren auf die Gesamtstadt übertragen werden könnten", gibt Meinhardt das Ziel vor.

Zuerst ging es darum, den Stadtteil kennen zu lernen, indem alle verfügbaren Daten gesammelt und ausgewertet wurden. „Das Quartier ist bunt gemischt", sagt Meinhardt. „Hier leben viele Alleinerziehende und Leistungsempfänger, und es gibt relativ viele Ein-Personen-Haushalte." Der Rückschluss: Eine sozial schwächere Situation bedeutet auch eine schlechtere gesundheitliche Verfassung. Das Quartier hat aber auch große freie und grüne Flächen wie den Sportpark Eickel. „Wanne-Süd hat viele Seiten und es passiert auch viel – über das Soziale-Stadt-Programm gibt es jetzt schon viele Veränderungen, First Mover wird demnächst weitere mit sich bringen", ist Meinhard hoffnungsfroh.

Um Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit, für gute Ernährung, für mehr Bewegung, positive Beziehungen und ein positives Umfeld zu starten, sollen Bürger und Institutionen mitgenommen werden - von städtischen Dienststellen bis hin zu sozialen Initiativen, Kitas, Schulen, Awo, DRK und WFG. Dazu gab es gemeinsame Netzwerkveranstaltungen mit dem Stadtteilmanagement Wanne-Süd.

Der Gemeinschaftsgarten

Meinhardt und die Beteiligten haben schon zahlreiche Ideen gesammelt. Sie nennt Beispiele: Angebote für Senioren: Wie man gesund altern kann. Für Kinder: Die Kita setzt ein Ernährungsbildungsprogramm um. Für Schüler: Eine Veranstaltung mit dem Thema: Wie ernähre ich mich gesund, wenn ich einen eigenen Haushalt starte? Ein Bewegungspfad könnte Kinder und Erwachsene ansprechen. Ein Gemeinschaftsgarten, den es im Stadtteil noch nicht gibt, wäre ein optimales Präventionsangebot. „Die Menschen treffen sich an der frischen Luft, sie säen und ernten. Der Garten fördert die Bewegung, ist sozialintegrativ und liefert gesunde Ernährung."

Auf ganz Herne ausdehnen

Das Ziel: „Am Ende der drei Jahre messbar mehr Lebensqualität in Wanne-Süd gestalten. Dann sollten Angebote und Maßnahmen ausgebaut und für alle zugänglich sein. Und dann wollen wir die Erfolge auf ganz Herne ausdehnen."

Horst Martens