Vorzeigeprojekt feierte Richtfest

Weiterer Meilenstein: Richtfest am Wananas

22. Januar 2016 | Freizeit Gesellschaft

Nach der Übergabe des Bauantrags am 28. Mai 2014 und der drei Monate später erhaltenen Baugenehmigung startete die Baustelle für das Freizeit- und Sportbad Wananas offiziell am 11. Februar 2015. Im September des vergangen Jahres wurde feierlich im Rahmen der Grundsteinlegung die Zeitkapsel durch den Oberbürgermeister, die Bauherrin und den Architekten eingemauert.

  • Richtfest für das Schwimmbad Wananas © Frank Dieper, Stadt Herne

Ein wichtiger Meilenstein

Nun stand das Großprojekt wieder vor einem wichtigen Meilenstein: dem Richtfest am 22. Januar 2016. Vertreter der beteiligten Unternehmen, aus Politik und Verwaltung waren dafür auf die Baustelle gekommen, die nun bereits gut das neue Bad erkennen lässt, das mit leichtem Verzug im Herbst seine Pforten öffnen soll. „Mit diesem Schwimmbad, das ein Spaß-, Schul- und Sportbad gleichermaßen ist, werden wir hier in Wanne neue Maßstäbe setzen. Das Wananas ist nicht nur eines der ganz großen Neubauprojekte unserer Stadt, es ist ein Vorzeigeobjekt in der Bäderlandschaft im Ruhrgebiet", sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda in seiner Ansprache. Der OB dankte allen Beteiligten für deren Einsatz für das 15- Millionen-Euro-Projekt, mit dem das im November 2011 abgebrannte Wananas mehr als ersetzt werden soll.

  • Richtfest für das Schwimmbad Wananas © Frank Dieper, Stadt Herne

Dacheindeckung in drei Wochen

Bevor am Bad in Herne die nächste entscheidende Phase, nämlich der Innenausbau beginnt, muss die Gebäudehülle komplett geschlossen werden. Spaziergänger können derzeit feststellen, dass ein großer Teil der Gebäudehülle bereits erstellt wurde. Es fehlt noch das etwa 2.500 Quadratmeter große Dach der Badelandschaft. Die Konstruktion des Daches wurde durch den Zimmermann in den vergangenen Tagen als Holzleimbinder bereits montiert. Diese Holzleimbinder haben eine Konstruktionshöhe von 1,25 Meter. Für die Dachkonstruktion werden durch den Zimmermann 120 Kubikmeter Holz und zirka 25 Tonnen Stahl eingebaut. In etwa drei Wochen wird dann mit der Dacheindeckung der letzte Teil der Gebäudehülle geschlossen sein.

Derzeit werden Fenster und Fassade, Kabeltrassen und Rohrleitungen im Technikkeller verlegt. Diese Gewerke werden bis zur Fertigstellung rund 2,5 Kilometer Rohrleitungen der Badewassertechnik zur Befüllung der Becken eingebaut haben. Das Gewerk Elektroanlagen und MSR Technik baut bis zur Fertigstellung zirka 63 Kilometer Kabel im Gebäude ein. In etwa vier bis sechs Wochen beginnen die Arbeiten für den Innenausbau.

Bisher wurden bereits 43 am Projekt beteiligte Firmen mit Bauleistungen beauftragt. Weitere sieben Aufträge von Ausbaugewerken müssen noch vergeben werden. Derzeit befinden sich die Gewerke Umkleideschränke und Kassenanlage in der Ausschreibungsphase. Es folgen unter anderem noch die Ausschreibungen für die Saunaanlage und die Tischler- und Malerarbeiten.

Der bereits zur Grundsteinlegung im Februar dargestellte Bauverzug wird doch nicht auszugleichen sein, so dass die Eröffnung des neuen Bades im Herbst erfolgen wird. Ein genaueres Datum kann Mitte des Jahres genannt werden, wenn mit dem Befüllen der Becken ein weiterer Meilenstein erreicht sein wird.

Stand Parkplatz und Mulde

Der Parkplatz des Wananas wird auf der vorhandenen Fläche des alten Parkraumes errichtet. Die Neuanlage wird notwendig, da der ehemalige Baumbestand mit seinen Wurzeln großflächig den Oberbau über die Jahre zerstört hat. Zukünftig werden 145 Standardstellplätze und fünf Parkmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung den Parkplatz kennzeichnen. Der nördliche Bereich wird zusätzlich als Bedarfsparkplatz in Schotterrasenbauweise hergestellt. Die Parkflächen selber werden mit Betonsteinen gepflastert, die Fahrtwege werden asphaltiert. Längs der Parkreihen werden Zierkirschen im Sommer für Beschattung sorgen. Zur Beleuchtung sind Laternen mit LED-Technik eingeplant. Mit der Wiederherstellung der Parkplatzfläche wird sukzessive ab April begonnen.

Der Richtspruch

Die Feierstunde hat geschlagen,
es ruhet die geübte Hand.
Nach harten, arbeitsreichen Tagen
grüßt stolz der Richtkranz im Wanner Land.
Ein schönes Bad wird hier gebaut:
Gar stattlich steht der Rohbau da,
frei und leicht mit glasglänzender Haut,
wie besser ich es nirgends sah!
Ein solches Werk kann nur geschehen,
wenn jeder brav an seiner Stelle
und alle fest zusammenstehen -
der Meister, Lehrling und Geselle.
Uns allen lohnt nach eifrigem Werken
nach altem Brauch das Richtfest heute,
wo sie mit Speis und Trank sich all stärken -
die Maurer und die Zimmerleute.
Stolz und froh ist jeder heute,
der tüchtig mit am Bad gebaut.
Es waren wack’re Handwerksleute,
die fest auf ihre Kunst vertraut.
Drum wünsche ich, so gut ich kann,
so kräftig wie ein Zimmermann
und stolz empor gehob‘nem Blick
dem neuen Wananas viel Glück.
Wir bitten alle, die in Gefahren
uns jederzeit treu unterstützen,
sie mögen das Wananas bewahren -
vor Schaden, Not und Feuer schützen.
Nun nehme ich froh das Glas zur Hand,
mit reinem Emschergeist am Beckenrand,
für so ein Bad mit neuem Leben
will jedermann die Ehr‘ ich geben,
wie sich‘s nach altem Brauch gebührt,
wenn so ein Bau ist ausgeführt.
Der erste Schluck der Bauherrin und ihren Gästen:
Hoch sollen Sie leben, hoch, hoch, hoch!
Den zweiten Schluck den Architekten und Ingenieuren:
Hoch sollen Sie leben, hoch, hoch, hoch!
Nun brauchte man zu allen Zeiten
nicht nur den Kopf, sondern auch die Hand.
Drum noch ein Lob den Handwerksleuten,
durch deren Kraft dieser Bau erstand.
Nun ist das Glas wohl ausgeleert
und weiter für mich nichts mehr wert,
drum werf‘ ich es zu Boden nieder –
zerschmettert braucht es keiner wieder;
doch bringen Scherben Glück und Segen
dem Wananas auf allen Wegen!!