Emscher-Umbau

Forschungsprojekt: Welchen Gewinn bringt uns der Emscher-Umbau?

11. September 2014 | Gesellschaft Wirtschaft

Das Großprojekt Emscher-Umbau wird im Jahr 2020 abgeschlossen sein und insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro gekostet haben. Viel Geld, das gut investiert ist. Denn neben der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen während des Umbaus wird die Wasserqualität der Gewässer verbessert, das Gewässerumfeld aufgewertet und zahlreiche weitere Werte im Emscherraum geschaffen, die unter dem Begriff „Ökosystemleistungen" zusammengefasst werden. Welchen Gewinn der Emscher-Umbau konkret für die Region bringt und was andere davon lernen können, ermittelt das von der EU geförderte Forschungsprojekt DESSIN.

Mit dem Projekt DESSIN (Demonstrate Ecosystem Services Enabling Innovation in the Water Sector) erarbeitet die Emschergenossenschaft zusammen mit 19 weiteren europäischen Partnern eine Methodik, die es ermöglichen soll, die durch Maßnahmen im Wasserbereich freigesetzten Ökosystemleistungen zu ermitteln: Dazu gehören regulierende Wirkungen bzgl. der Selbstreinigungskraft und Flüssen und Bächen und des Hochwasserschutzes, kulturelle Leistungen wie Erholung und Naturtourismus sowie ökonomische Aspekte wie der Anschub von wirtschaftlichem Wachstum – insbesondere in der Region!

In DESSIN dient das Emscher-System als Demonstrationsgebiet. Im Stadtgebiet von Herne und Wanne-Eickel gibt es nicht wenige Orte, die durch den Emscher-Umbau tangiert werden: Dorneburger Mühlenbach, Hauptkanal Wanne, Landwehrbach – und die Emscher selbst.

Anhand des Emscher-Systems soll konkret ermittelt werden, welche und in welchem Umfang „Ökosystemleistungen" durch die Umgestaltung des Gewässersystems freigesetzt werden. Die Wasserqualität ist ein wichtiges Maß für ein gesundes Gewässer und dessen Ökosystem. Daher sollen in DESSIN innovative Reinigungs- und Regulierungstechniken in Mischwasserbehandlungsanlagen erprobt werden, die den Eintrag von Schadstoffen in die Gewässer im Regenwetterfall weiter minimieren sollen.

Das Projekt DESSIN soll darüber hinaus auch eine neue Bewertungsmethode entwickeln, die den finanziellen Wert sogenannter „Ökosystemdienstleistungen" messbar macht. Ziel ist es, quasi „von Griechenland bis Norwegen" einheitlich zu bewerten, was verschiedene Methoden zur Verbesserung der Gewässerqualität oder zum Renaturieren von Gewässern kosten und was sie der Gesellschaft bringen.

Das Projekt DESSIN wird von der Europäischen Kommission gefördert und läuft unter dem 7. Rahmenprogramm (FP 7) für Forschung, Technologische Entwicklung und Demonstration. DESSIN hat eine Laufzeit von vier Jahren.

Weitere Informationen unter  http://www.dessin-project.eu.