Interaktives Arbeitsheft für Kinder, Eltern und Lehrer

Willkommen in deiner Schule

16. Februar 2018 | Gesellschaft

  • Ehrenamtliche und Hauptamtliche arbeiten zusammen: Alfred Apel und Sarah Navarro. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Eigene Inhalte für Herne

Das Schularbeitsheft „Willkommen in Herne. Willkommen in deiner Schule“ soll zugewanderten Kindern nun helfen, sich an Herner Schulen zurecht zu finden. Entstanden ist die Idee für dieses Heft, als Schulamtsdirektor Rainer Ruth ein ähnliches Heft aus Bochum mitbrachte. Die Idee fanden die Lehrerinnen und Mitarbeiter des Schulamtes sofort gut. Die Stadt Bochum gab ihr Einverständnis und sofort machte sich in Herne eine Arbeitsgruppe ans Werk. Mit dabei war Julia Hussong, Lehrerin und Mitarbeiterin des Schulamtes: „Wir haben in mehreren Treffen überlegt: Was wollen wir übernehmen, was ändern, was anpassen?“

Antworten auf praktische Fragen

So entstand schließlich ein Heft, das Kindern und Eltern Orientierung geben soll. Da geht es nicht nur darum, die eigene Schule kennen zu lernen, sondern auch, erste Informationen über Herne zu bekommen. Lieder und Flächen zum Ausmalen und Einkleben lockern das Heft auf. Der Weg zur Schule ist ein Thema, wie lese ich einen Busfahrplan und wie ist das mit Ampeln? Für Kinder und Eltern werden das Schulsystem erklärt, gesundes Essen und Pausen-Snacks vorgestellt.

Kinder und Eltern einbinden

Die Autorinnen Sarah Navarro und Julia Hussong legen Wert darauf, dass Kinder das Heft nicht einfach nur vorgelegt bekommen. „Uns ist wichtig, dass Lehrer und Eltern einbezogen werden. Dieses Buch muss mit den Kindern gestaltet werden“, so Hussong. Deswegen verteilen die Lehrer das Arbeitsheft an ihre Schüler und stellen es den Eltern in Elterncafés vor. Möglichst alle Neuzugewanderten Schüler in Herne sollen eines bekommen. „Wertschätzung ist für uns ein Kernpunkt, wir wollen den Kindern etwas Eigenes in die Hand geben“, erklärt Alfred Apel, der ehrenamtlich Schüler unterstützt und an dem Heft mitgearbeitet hat. Die Kosten für die 1750 Exemplare hat die Stadt Herne aus dem Verfügungsfonds bezahlt. Die Erwachsenen sollen ebenfalls darin blättern: „Wir wollen die Eltern über das Schulsystem in Deutschland informieren, oft ist es in den Herkunftsländern anders aufgebaut“, erklärt Hussong. Damit möglichst viele Menschen das Heft verstehen, ist die Texte in Deutsch, Englisch, Rumänisch und Arabisch geschrieben.

Nicht nur Schule, auch Freizeit

Schließlich werden auch Sportangebote und Freizeitaktivitäten vorgestellt. „Wir erleben oft, dass zugewanderte Schülerinnen und Schüler in der Schule guten Kontakt zu anderen Kindern haben, aber nachmittags oft unter sich sind“, hat Hussong beobachtet. In Vereinen oder Jugendeinrichtungen sollen sie nun neue Kontakte knüpfen können.

Nina-Maria Haupt