Thema Wohnen

Bei komfortablem Wohnen holt Herne auf

2. November 2019 | Ausgabe 2020/1

Angebot und Nachfrage im gehobenen Segment steigen

Viele Hernerinnen und Herner suchen in ihrer Heimatstadt nach komfortablen Wohnungen und sind bereit, dafür eine entsprechende Miete zu bezahlen, ist sich Dr. Ludger Kleyboldt sicher. Bisher gäbe es in Herne aber zu wenig Wohnraum im gehobenen Segment. Nun lassen Kleyboldt und seine Mutter Annette Kleyboldt mit dem K111 hochwertige Wohnungen am Kreisverkehr am Bahnhof bauen – aus Überzeugung und aus Verbundenheit mit der Stadt.

Mehr Menschen suchen Komfort
„Herne hat Nachholbedarf bei diesen Objekten. Größere Investoren haben eher in großen Städten investiert. Aber auch in Herne gibt es Menschen mit entsprechender finanzieller Leistungsfähigkeit, die hochwertig wohnen wollen, nicht nur in München oder Stuttgart“, so Ludger Kleyboldt.
Überall würde die Nachfrage nach barrierefreien Häusern mit Fußbodenheizung, Aufzug und Winterdienst steigen, denn die Lebensentwürfe wandelten sich. Gerade ältere Menschen wollten mobil und ungebunden sein und zentral in der Stadt wohnen. Wären sie früher oft so lange wie möglich in Einfamilienhäusern geblieben, seien ihnen diese oft zu groß und die Pflege zu aufwändig, wenn die Kinder erst einmal ausgezogen seien. Also suchten sie sich frühzeitig barrierefreie Wohnungen, in denen sie auch alt werden könnten.

Am Kreisverkehr an der Bahnhofstraße.

Alexander Bredensteffen und Dr. Ludger Kleyboldt.

In der Heimatstadt bleiben
„Ich höre oft: Wir wollen etwas verändern, solange wir noch können. Wir wollen nicht mehr den Stress, uns um ein ganzes Haus kümmern zu müssen, in dem eine Etage nicht genutzt wird“, erklärt Alexander Bredensteffen, der das Gebäude für Familie Kleyboldt vermietet. Und gerade Hernerinnen und Herner wollten oft in ihrer Heimatstadt bleiben. Aber nicht nur Ältere fragen in Herne nach komfortablen Wohnungen, auch alleinstehende Berufstätige oder Paare mit zwei Einkommen ohne Kinder würden sich für die 36 Wohnungen interessieren, so Kleyboldt. Auch Nachhaltigkeit sei ein wichtiges Argument: Durch Geothermie, Wärmedämmung, Lüftungsanlagen und nachhaltige Baustoffe würden Heizkosten und Nebenkosten niedrig gehalten, sodass der Gesamtpreis fürs Wohnen im neuen Gebäude gar nicht so viel höher ausfalle als woanders.

„Wir wollten der Stadt an markanter Stelle
ein attraktives Gesicht geben und das Umfeld aufwerten.“

Herne immer noch günstig
Die Gefahr, dass Wohnen in Herne immer teurer wird, sieht Kleyboldt nicht. „Es gibt ein großes Angebot an günstigen und mittelpreisigen
Wohnungen. Die Nachfrage nach gehobenen Wohnungen ist noch nicht gedeckt.“ Wenn auch nur ein Prozent der rund 161.000 Hernerinnen und Herner in eine solche Wohnung ziehen wollten, seien das schon 1.610 Personen, rechnet er vor. Selbst wenn derzeit mehrere solcher Projekte im Bau seien, würde die Nachfrage noch nicht vollständig bedient.

Seit 20 Generationen in Herne
Das war allerdings nicht der einzige Grund für den gebürtigen Herner, in das K111 zu investieren. „Wir wollten der Stadt an markanter Stelle ein attraktives Gesicht geben und das Umfeld aufwerten.“ Die Familie Kleyboldt hofft, damit auch anderen Eigentümern einen Anstoß zu geben, ihre Häuser zu verschönern. Denn die Geschichte der Familie ist eng mit der Stadt verbunden. „Unsere Familie ist seit 20 Generationen in Herne. Es prägt uns, dass wir schon immer hier waren, zuerst als Landwirte, dann als Unternehmer.“ Die Entscheidung, in Herne zu bauen und nicht in den teuersten Großstädten sei einfach gewesen: „Wir kennen die Stadt, fühlen uns heimisch und kennen auch den Immobilienmarkt hier. Es ist leichter, ein Projekt zu begleiten, wenn man vor Ort ist“, weiß Kleyboldt. Zweifel daran, dass Herner bereit sind, an die zwölf Euro Miete pro Quadratmeter zu bezahlen, hat er nicht. „Wir haben in allen Städten die Bandbreite der Bevölkerung. Der Wohlstand in Herne nimmt zu, deswegen steigt auch der Anspruch ans Wohnen. Die Mischung aus gehoben und günstig macht es in Herne aus.“

Text und Fotos: Nina-Maria Haupt