Holz der neuen Ständer hält länger

Neue Stützen für das Akademie-Vordach

17. März 2017 | Gesellschaft Wirtschaft

Was gar nicht so einfach war: Zuerst mussten vierkantige Hilfsstützen angebracht werden, die das Vordach um winzige Millimeter anhoben und dann die gesamte Last trugen. Dann mussten die riesigen Bolzen an den Enden der Stützen abgezogen werden. Nun konnten die maroden Stämme mit Hilfe von Baggern entfernt und durch neue ersetzt werden. "Die Schwächen des Holzes waren schon lange zu sehen", sagte Stefan Schneider, Architekt des Bau- und Liegenschaftsbetriebes. "Seit eineinhalb Jahren planen wir den Ersatz." Eine Einsturzgefahr bestand nicht. Aber: "Wenn wir das Vorhaben jetzt nicht umgesetzt hätten, wären im nächsten Winter zusätzliche Stützmaßnahmen notwendig gewesen. Außerdem: Würde ein Meter Schnee fallen, hätte das Dach ein Problem - aber das gilt für viele Dächer." Der Landesbetrieb hat sich dann für die oben beschriebene Lösung und gegen eine Notlösung mit zeitlich befristeten Hilfsstützen entschieden. Die gesamte Bauzeit beträgt eine Woche.

  • Die von der Witterung angefressenen und aussortierten 13 Meter langen Fichtenstämme. © Horst Martens, Stadt Herne
Erfahrung macht klug

Die Witterung hat den 800 kg schweren Stämmen enorm zugesetzt. Allerdings haben sie seit Beginn der Akademie im Jahre 1999 gehalten, insgesamt 18 Jahre. "Holz, das solange frei steht, ist irgendwann durch", sagt Schneider. "Die Erbauer haben wahrscheinlich gedacht, dass es länger hält, aber es ist ja eine experimentelle Architektur". Viele Erfahrungen macht man zum ersten Mal. Aus diesen Erfahrungen hat man gelernt: Die neuen Stützen sind aus Lerchenholz - und nicht etwa massive Stämme. Sie bestehen aus verleimten Brettschichtholz, das rund gedrechselt wurde. "Die Optik und Form ist von der vorherigen kaum zu unterscheiden", unterstreicht Schneider, "diese Stützen sind aber viel widerstandsfähiger." Sie werden viel länger als 18 Jahre halten.

Horst Martens