Kurs "Gewaltprävention" und Bildungsangebote am Zechenring

„Ruhrwerk“ macht Flüchtlingskinder stark

22. Juni 2015 | Gesellschaft

Stark für Flüchtlingskinder: Cordula Klinger-Bischof (3. v. li.) und Iris Stiebling (2. v. re.) von Ruhrwerk e.V. arbeiten mit Lehrerin Nanine Stock (2. v. li.), Christa Heine (li.) und Iris Imig (re.) und Selbstverteidigungs-Trainer Michael Klein zusammen, um Flüchtlingskindern das Gefühl zu geben, zuhause zu sein. Stark für Flüchtlingskinder: Cordula Klinger-Bischof (3. v. li.) und Iris Stiebling (2. v. re.) von Ruhrwerk e.V. arbeiten mit Lehrerin Nanine Stock (2. v. li.), Christa Heine (li.), Iris Imig (re.) und Selbstverteidigungs-Trainer Michael Klein zusammen, um Flüchtlingskindern das Gefühl zu geben, zuhause zu sein. 

 

Aus Spendenmitteln finanziert der Verein außerdem ergänzenden Deutschunterricht in zwei Begrüßungsklassen und lässt Flüchtlingskinder in der Unterkunft am Zechenring pädagogisch und musisch betreuen. Dafür wendet die Initiative pro Jahr insgesamt etwa 15.000 Euro auf. Ruhrwerk-Gründerin Cordula Klinger-Bischof: „Unser Ziel ist es, die Angebote dauerhaft durchzuführen und professionelle Unterstützung anzubieten. Um die erforderlichen Mittel zusammenzubringen, veranstaltet Ruhrwerk für alle, die aktiv helfen wollen, im September wieder eine große Spendengala, diesmal in den Werkshallen von BRR Baumaschinen Rhein-Ruhr.“

Viele Flüchtlingskinder haben in ihrem Heimatland schlimme Erfahrungen mit Krieg, Verfolgung und Gewalt machen müssen. Nur wenige haben gelernt, wie sie sich selbst schützen und mit Gewalt umgehen können, ohne selbst aggressiv zu reagieren. Hier setzt der Gewaltpräventions-Kurs an, der mit Hilfe von Ruhrwerk seit März 2015 am Otto-Hahn-Gymnasium durchgeführt werden kann. In der Begrüßungsklasse trainieren die Flüchtlingskinder (12–15 Jungen zwischen 12–17 Jahren) jeden Freitag unter der fachkundigen Anleitung von Michael Klein. Der ausgebildete Trainer für Selbstverteidigung und Selbstbehauptung ist Dozent für die chinesische Kampfkunst Wing Chun Kung Fu an der „martial arts academy“ in Mülheim. Michael Klein: „Im Unterricht lernen die Jungen erstmals, dass sich Stress- oder Konfliktsituationen auch selbstbewusst, ruhig und deeskalierend handhaben lassen. Das hilft ihnen sehr bei der Bewältigung ihres Alltags, der auch in Deutschland nicht einfach ist.“

Deutschunterricht in Herne und Wanne

Neu ist auch der Deutschunterricht, den Iris Imig und Christa Heine, beide Lehrerinnen an der privaten Bildungseinrichtung „Professor Eule“, seit Februar 2015 in den Willkommensklassen des OHG und des Gymnasiums Wanne durchführen. Das Angebot umfasst jeweils zwei Stunden Deutschunterricht pro Woche. 18 Kinder im Alter von 11­ bis 16 Jahren profitieren von der zusätzlichen Unterstützung. Ruhrwerk-Sprecherin Iris Stiebling: „Da das Bildungsniveau der Mädchen und Jungen sehr unterschiedlich ist, wird der Unterricht individuell gestaltet. Während manche Kinder noch alphabetisiert werden müssen, haben andere in kurzer Zeit schon gute Kenntnisse in der deutschen Grammatik und Rechtschreibung erworben.“

Zechenring: Kooperation mit Caritas

Weitergeführt wird ein Bildungsangebot, das Ruhrwerk in Zusammenarbeit mit der Caritas Herne für Kinder in der Flüchtlingsunterkunft am Zechenring ins Leben rief. Hier steht die Vermittlung zentraler Werte und Regeln für ein gemeinsames Miteinander im Vordergrund. Die Kinder lernen grundlegende Deutschkenntnisse und werden nach teilweise traumatischen Fluchterlebnissen liebevoll begleitet. Studentische Honorarkräfte, die bei der Caritas eine Qualifizierung für die Arbeit mit Flüchtlingskindern absolviert haben, und eine Deutsch- und Kunstpädagogin unterrichten und betreuen die Kinder vor Ort vom ersten Tag an. Flüchtlingskinder mit erkennbarem Potenzial werden durch eine Lehramtsstudentin gefördert.

„Netzwerk hilft“ im September 2015

Die Unterstützung von Willkommensinitiativen für Flüchtlingskinder hat sich seit 2014 zu einem wichtigen Aufgabenfeld im Ruhrwerk-Angebot entwickelt. Um die Maßnahmen dauerhaft zu erhalten und weiter auszubauen, ist der Verein dringend auf Spenden und Unterstützung angewiesen. Seit sechs Jahren findet deshalb unter dem Titel „Ruhrwerk. Netzwerk hilft“ eine Spendengala statt. 2015 treffen sich Menschen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft, die helfen wollen, im September in den Werkshallen der Firma BRR Baumaschinen Rhein Ruhr GmbH, an der Lindenallee 17 in Herne. Unabhängig von dem Event sind Spenden beim Ruhrwerk jederzeit willkommen.

Mehr Informationen: www.dasruhrwerk.de