Sicherheitsunternehmen H2K schafft neue Stellen und bildet aus

100 neue Chancen für langzeitarbeitslose Herner

3. Juli 2017 | Gesellschaft Wirtschaft

  • Heiko Kurzawa, Geschäftsführer von H2K, Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und der Leiter des Jobcenters Karl Weiß wollen Herner Langzeitarbeitslosen eine Chance geben. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Auch für Menschen, die es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben

„H2K bietet 100 neue Chancen, das ist etwas Außergewöhnliches“, betonte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda beim gemeinsamen Pressetermin. „Wir sind sehr dankbar für eine solche Hilfestellung, die eingebettet ist in unsere Bemühungen, auch langzeitarbeitslose Menschen in Arbeit zu bekommen.“ Die Stadt Herne und das Jobcenter kooperieren schon seit längerem im Bündnis für Arbeit und werben bei Unternehmen für neue Arbeitsstellen. Auch für Menschen, die es schwer haben, auf dem Arbeitsmarkt unter zu kommen, setzt sich das Bündnis ein. Dass die Sicherheits-Firma H2K nun auf einmal 100 neue Stellen ausgeschrieben hat, betrachtet der Oberbürgermeister als Geschenk für den Herner Arbeitsmarkt, denn gerade Personen ohne Ausbildung oder nach langer Arbeitslosigkeit haben hier gute Einstiegsmöglichkeiten.

Das Jobcenter unterstützt bei der Personalsuche

Die Firma H2K hat gerade ihren fünften Jahrestag gefeiert und beschäftigt derzeit rund 200 Mitarbeiter. „Wir haben einen stetigen Anstieg von Aufträgen und Umsatz. Jetzt haben wir einen neuen Auftrag bekommen, für den wir 100 neue Mitarbeiter brauchen“, so Kurzawa. Begonnen hat der Auftrag bereits am 1. Juli 2017. Noch stemmen die angestammten Mitarbeiter die Aufgaben. „Jetzt müssen wir die Reservebank wieder voll kriegen, denn unsere Mitarbeiter brauchen auch Urlaub und freie Tage, daher rechnen wir mit einem gewissen Personalschlüssel.“ Dass er rechtzeitig qualifizierte Sicherheitsleute einstellen kann, ist sich Kurzawa gewiss. „Wir arbeiten gut mit dem Jobcenter zusammen. Wenn wir nicht wüssten, dass wir diese Unterstützung bei der Personalsuche haben, hätten wir die Finger von dem neuen Auftrag gelassen.“ So geht der Auftrag aus Düsseldorf an das Herner Unternehmen – und möglichst viele Herner in den neuen Job.

Die Herner haben überzeugt

„Das, was wir tun können, wollen wir für Herne tun“, erklärte Heiko Kurzawa. Dass seine Firma ihr Hauptquartier, wie Kurzawa es nennt, in Herne hat, liegt daran, dass die Stadt mitten im Ruhrgebiet liegt. Aber nicht nur das: „Die Herner haben die Flexibilität, mit Bus und Bahn zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Das ist nicht überall so“, hat Kurzawa erlebt. Außerdem möchte er „ein Stück weit soziale Verantwortung übernehmen“.

„Es ist erfreulich, dass sich Unternehmen bemühen, deutlich mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Wir unterstützen das und pflegen seit Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“, schilderte Karl Weiß. „Wir haben durch unser Bündnis für Arbeit eine besondere Vertrauenssituation. Und ich bin froh, dass wir mit dem Jobcenter zusammenarbeiten, denn es hat im Vorfeld viele Gespräche geführt, damit Menschen eingestellt werden können“, bekräftigte auch Dr. Frank Dudda.

Ercan Evci möchte bleiben

Für die neuen Stellen zahlt H2K Tariflohn, bei der Bewachung von Asylunterkünften 11,24 Euro, so der Geschäftsführer. „Bei Dienstleistungen geht es um die Person, die die Dienstleistung erbringt. Deswegen bilden wir unsere Mitarbeiter aus und nehmen uns auch die Zeit, wenn es mit der Prüfung nicht direkt klappt“,  erklärte Kurzawa seine Geschäftsstrategie.

Ercan Evci aus Wanne hat die Sachkundeprüfung bereits absolviert und arbeitet nun für H2K in einer Düsseldorfer Asylunterkunft. Früher hat er für Opel als KFZ-Mechaniker gearbeitet, dann war er mehrmals über Zeitarbeitsfirmen beschäftigt, aber immer wieder endeten die Verträge. „Es gab wenig Chancen, fest in einer Firma anzufangen, wenn ein Projekt endet, steht man immer wieder auf der Straße“, so sein ernüchterndes Fazit. Sein Einstieg bei H2K wurde durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert, inzwischen ist der Wanner seit 15 Monaten dabei – und möchte bleiben.

Die Herausforderung angenommen

Dass der Schritt aus der Arbeitslosigkeit in eine neue Ausbildung nicht einfach ist, erlebt Karl Weiß bei seinen Kunden immer wieder. Oft fällt es Langzeitarbeitslosen schwer, sich an den Rhythmus eines Arbeitstages samt frühem Aufstehen und Lernen zu gewöhnen. Ercan Evci hat es geschafft. „Man muss sich selbst sagen: Steh jetzt auf und versuch mal was Neues“, so das Erfolgsrezept des 49-Jährigen. „Er hat die Herausforderung angenommen“, bestätigte auch Heiko Kurzawa.

Gelohnt hat es sich, sagte Evci. „Wenn man Arbeit hat, gehört man wieder dazu, man kann wieder etwas leisten und in meinem Job kann ich anderen helfen, sich hier zurecht zu finden.“ Die Stellen in der Sicherheitsbranche sind übrigens nicht nur für Männer geeignet. „Nicht jeder in der Sicherheitsbranche steht breitbeinig vor einer Disko“, erklärte der Chef von H2K. Gerade in Asylunterkünften würde auch weibliches Personal benötigt, das sei geflüchteten Frauen lieber.

Wer sich bei H2K bewerben möchte, kann das ab sofort tun – schriftlich, telefonisch oder per E-Mail. Mehr Informationen gibt es unter http://www.h2k-security.de/

Nina-Maria Haupt