15 Jahre Politik unter Palmen
Palmen, Wasser, nette Leute, interessante Gespräche – was klingt wie Urlaub, spielt sich mitten in Herne ab. Jedes Jahr lädt das Kinder- und Jugendparlament Herne (KiJuPa) Mitglieder anderer Kinder- und Jugendparlamente zum Workshop unter Palmen (WUP) in die Akademie Mont-Cenis ein. Dabei diskutieren die Teilnehmer über Politik, über Themen rund um ihre Stadt und sie laden einen Politiker ein, der ihnen Rede und Antwort steht.
In diesem Jahr feiert das KiJuPa seinen 15. Workshop unter Palmen. Eingeladen sind 210 Kinder und Jugendliche aus ganz Nordrhein-Westfalen, aber auch eine Delegation aus Thüringen. Seit einigen Jahren lädt das KiJuPa jedes Mal Gäste ein, die nicht aus NRW kommen. Eine Gruppe Jugendlicher aus Liechtenstein machte 2016 den Anfang, ein Jahr später kamen jugendliche Mitglieder eines Gremiums aus Niedersachsen.
Bekannte Politiker stellten sich den Fragen der Jugendlichen
In 14 Workshops werden die Teilnehmer am Samstag, 7. Juli 2018, an Themen rund um die Interessen von jungen Menschen arbeiten. Nach getaner Arbeit darf unter den Palmen in der Akademie auch gefeiert werden - mit Disko und einem elektrischen Rodeo-Bullen. Am Sonntag, 8. Juli, ist dann Zeit für das Politiker-Gespräch. Wobei die Jugendlichen kritische Fragen vorbereitet haben. Von Themen wie dem Wahlrecht für Jugendliche über regionale Themen bis hin zur Weltpolitik geht die Diskussion. Die Gäste sind oft bekannte Landespolitiker: 2009 kam der derzeitige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, um sich den Fragen der Jugendlichen zu stellen. 2011 nahm die damals amtierende Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, Sylvia Löhrmann, an der Diskussion teil. 2016 kam Christina Kampmann zu Besuch, die damalige NRW-Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport. Und 2017, nur wenige Tage, bevor er nordrhein-westfälischer Innenminister wurde, besuchte Herbert Reul den WUP in Herne.
Offiziell vom Land beauftragt
Die Idee, junge Menschen unter Palmen über Politik und über ihre Lebenswelt diskutieren zu lassen, hatte der städtische Mitarbeiter Norbert Gresch. Damals noch Leiter des Herner KiJuPa, organisierte er im Jahr 2004 den ersten WUP mit damals schon 180 Teilnehmern. Inzwischen ist der WUP zur Kult-Veranstaltung geworden. Gefördert wird der Workshop vom Land NRW, das das Herner KiJuPa jedes Jahr offiziell mit der Durchführung beauftragt. Inzwischen leitet Armin Kurpanik das KiJuPa. Zur 15. Auflage des WUP hat er Nathalie Schulze-Oben eingeladen, die Vorstand des Deutschen Kinderhilfswerkes ist. Sie wird sich den Fragen von mehr als 200 jungen Menschen stellen.
Nina-Maria Haupt