Christof Schläger gibt „Abbauhammerkonzert" in den Flottmann-Hallen

16 Abbruchhämmer und eine Partitur-Maschine namens Notebook

5. Juni 2018 | Gesellschaft Kultur

Um 19.00 Uhr bieten die Flottmann-Hallen eine kostenfreie Führung durch die Ausstellung „David Nash – Holz und Kohle" (ebenfalls eine Kunst & Kohle-Ausstellung) mit Erika Porsch und Dr. Falko Herlemann für interessierte Besucher an. Anschließend, um 20.00 Uhr, beginnt das eintrittsfreie Abbauhammerkonzert im Forum der Flottmann-Hallen.

Flottmann-Hallen - da wo Presslufthämmer produziert wurden

Als ehemaliger Produktionsort von Presslufthämmern bieten sich die Flottmann-Hallen geradezu für dieses Druckluft-Konzert. an. Das Instrumentarium: acht Pressluft-Abbauhämmer in Schweißgestellen mit Schalltrichtern, vier Abbauhämmer in Kesselblechen, vier Abbauhämmer in Stahlröhren, zwei pneumatische Hub-Zug-Motoren, zwei Prall-Bleche, zwei Förderkorb-Signalglocken, vier präparierte Druckluft-Töner, zwei elektrisch-pneumatische Steuerungen, eine Partitur-Maschine (Notebook) sowie eine Druckluftwasserpumpe. Die Druckluftwasserpumpe spielen die Bergleute Frank Schwulst und Mark Grohmann (Zentralwerkstatt Prosper der RAG AG). Das Projekt wurde möglich durch die freundliche Unterstützung der RAG AG und die Mitarbeiter der Zentralwerkstatt auf der Zeche Prosper-Haniel.

Der Klangkosmos aus Stollen und Schächten

Für sein Konzert mit Abbauhämmern greift Schläger auf Maschinen zurück, die die meisten Menschen nur von Fotografien oder vom Hörensagen kennen. Die rot lackierten und kiloschweren Geräte wurden für die Welt unter Tage gefertigt. Durch die mit Druckluft betriebenen Maschinen entstand ein neuer Klangkosmos in Stollen und Schächten, erfüllt von zischenden Ventilen, aufheulenden Druckluftmotoren und ratternden Presslufthämmern. All diese Geräusche – wie auch die entsprechenden Maschinen – gehören bald der Vergangenheit an.

Aus heißer Luft wird schöner Lärm

Für sein Konzert verleiht Christof Schläger den Abbauhämmern eine neue Bedeutung und macht sie zu wahren Klangkunstkünstlern. Aus heißer Luft wird erstaunlich schöner Lärm, der einer genauen Partitur folgt. Die Komposition entsteht aus der eingehenden Hörererfahrung mit dem technischen Instrument und der gemeinsamen dramaturgischen Arbeit mit Marjon Smit.Doch ist es nicht nur der akustische Reiz, der das Besondere in Schlägers Werken ausmacht. Seine Ausbauten erscheinen beinahe skulptural und heben die optische Schönheit des jeweiligen Arbeitsgerätes deutlich hervor.

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