„2 Millionen Jahre Migration“
Menschen waren zu allen Zeiten mobil und haben sich über viele Generationen immer weiterbewegt – das verdeutlicht die Sonderausstellung „2 Millionen Jahre Migration“ des Neanderthal Museums, die am Freitag, 19. Juli 2024, im Schloss Strünkede eröffnet. Am Sonntag, 1. September 2024, findet dort ab 14 Uhr ein buntes Familienfest statt.
Die Sonderausstellung läuft bis 29. September 2024. Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne
Die Sonderausstellung „2 Millionen Jahre Migration“ verdeutlicht, dass Mobilität und Migration selbstverständliche Bestandteile des Menschseins und kein modernes Phänomen sind. Menschen waren zu allen Zeiten mobil. Auf der Suche nach Nahrung, Wasser und anderen Ressourcen haben sie sich sowohl kleinräumig bewegt als auch andere Regionen und Kontinente besiedelt. „Die Ausstellung besteht aus vier großen Metallkuben, die einen zeitlichen Ablauf haben“, erläuterte Linda Oberste-Beulmann vom Emschertal-Museum. Die Würfel bilden die großen Migrationsbewegungen der Ur- und Frühgeschichte ab.
„Die Ausstellung zeigt die Vielfalt unseres Menschwerdens. Wir haben alle einen Migrationshintergrund“, verdeutlichte Dustin Welper vom Neanderthal Museum, wo die Ausstellung 2017 zu sehen war. So präsentiert „2 Millionen Jahre Migration“ unsere unterschiedlichen Wurzeln aus Afrika und Westasien. Vertreter von Homo erectus kamen aus Afrika nach Asien und Europa und haben sich von dort ausgebreitet. Vor erst 7.000 Jahren wanderten Ackerbauern und Viehzüchter aus der heutigen Türkei nach Europa ein. Sie vermischten sich mit der hier ansässigen Bevölkerung. Vor 5.000 Jahren wanderten Menschen aus den östlichen Steppen Richtung Westfalen und es kam erneut zu einer Vermischung und zum Kulturaustausch.
Mitmachstationen und Kindertruhen
Wichtig war den Ausstellungsmachern, dass auch die kleinen Besuchenden mit einbezogen werden. „Es gibt viele Mitmachstationen und Kindertruhen, die das junge Publikum ansprechen“, so Oberste-Beulmann. Über Kopfhörer, die am Eingang erhältlich sind, können die Besuchenden an einzelnen Exponaten zusätzliche Informationen erhalten. „Es gibt außerdem wiederkehrende Elemente in den Bereichen wie zum Beispiel Koffer“, so Welper. Diese sollen verdeutlichen, was die Menschen ihrer Zeit auf ihre Reise mitgenommen haben. „In unserer Dauerausstellung können die Besuchenden anschließend vieles vertiefen, was sie gesehen haben“, sagte Oberste-Beulmann. Als Beispiel nannte sie Bandkeramiken und Neandertaler.
Museumsfest
„Wir möchten insbesondere auch auf unser großes Museumsfest für die ganze Familie verweisen, das in diesem Jahr am 1. September im Schloss Strünkede stattfindet“, so Museumsdirektor Dr. Oliver Doetzer-Berweger. Neben einem bunten Programm mit Straßentheater und vielen Kreativangeboten wird auch die Kuratorin der Ausstellung Melanie Wunsch anwesend sein und gibt Wissen zur Ausstellung preis.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturinitiative Herne und die Herner Sparkassenstiftung für Kunst und Kultur. Sie läuft noch bis 29. September 2024.