Aktionswochen

45 Jahre Seniorenberatung in Herne

28. Juli 2016 | Gesellschaft

"Der Fokus der Arbeit lag damals eher bei der 'fürsorgerischen" Betreuung: bei den Hilfen beim Umgang mit Behörden, Vermittlung von Haushaltshilfen, Altenheimplätzen, Pflegehilfsmitteln und Förderung der Geselligkeit", sagt Cornelia Patz-Capelle von der Städtischen Seniorenberatungsstelle für Herne-Mitte und Sodingen. Da die Beratungstätigkeit der beiden Diplom-Sozialarbeiter, zuerst Werner Harthun und nach einem Jahr Horst Fürhoff, von den älteren Herner Bürgerinnen und Bürger sehr gut angenommen wurde, sah der Rat der Stadt Herne die Notwendigkeit, eine zweite Seniorenberatung in der Seniorenbegegnungsstätte Flora Marzina im September 1977 zu eröffnen.

Als Anfang der 90er Jahre zu erkennen war, dass der Anteil der über 60-jährigen in Herne deutlich über dem Bundes- und auch Landesdurchschnitt lag mit steigender Tendenz für die Zukunft, beschloss der Rat im Rahmen des Maßnahmenkataloges „Älter werden in Herne", das bestehende Beratungsnetz um drei weitere Seniorenberatungen zu ergänzen.

Diese sollten aber konzeptionell und räumlich an eine pflegerische Einrichtung bzw. Einrichtung der offenen Altenhilfe angebunden sein. So entschied man sich, in Herne-Baukau mit dem Diakonischen Werk, in Herne-Horsthausen mit der Familien-und Krankenpflege und in Herne-Eickel mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammen zu arbeiten.

Seniorenberatung heute

Diesen Verbund aus fünf Seniorenberatungsstellen existiert seit nunmehr als 20 Jahren. Das Ziel ist, allen Seniorinnen und Senioren bei einem langen, selbstbestimmten Leben und bei der Partizipation in ihrem Quartier zu unterstützen. Die fünf Diplom-Sozialarbeiterinnen und eine Diplom-Pädagogin verstehen sich als erste Anlaufstelle für eine ganzheitliche, umfassende, trägerunabhängige und kostenfreie Beratung.

Während es früher darum ging, sich so schnell wie möglich ein Altenheim zu suchen, steht heute das selbstbestimmte Wohnen im eigenen Zuhause im Fokus. "Heute sind die Senioren sehr aktiv, sie wollen sich gerne weiterbilden und fit mit dem Computer umgehen können", sagt Patz-Capelle, "während es früher häufig darum ging, gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren." Entweder werden alle Fragen „Rund ums Alter", wie z. B. Schwerbehinderung, seniorengerechtes Wohnen, Freizeitgestaltung, Vorsorgevollmacht / Patientenverfügung, Sozialhilfe /Grundsicherung /Wohngeld, Selbsthilfegruppen, psychosoziale Probleme und natürlich alle Fragen rund um das Thema Pflege direkt in der Sprechstunde bzw. auch bei einem Hausbesuch geklärt oder es wird auf eine Fachberatung verwiesen. Durch die regelmäßige Teilnahme an den verschiedenen Arbeitskreisen und Vernetzungsgremien sind die Mitarbeiterinnen gut in das Netzwerk „Altenhilfe" innerhalb der Stadt Herne integriert und immer auf einem hohen und aktuellen Wissenstand.

Schwerpunktthemen: 45 Jahre Seniorenberatungsstellen 

An jedem Mittwoch im August werden neben den Sprechzeiten Aktionen mit besonderen Schwerpunkten organisiert. Dafür hat jede Beratungsstelle einen anderen Themenschwerpunkt gewählt.

Jeden Mittwoch im August von 13-16 Uhr laden die Seniorenberaterinnen auch gerne zu einer Tasse Kaffee ein.

03.8.16 Seniorenberatungsstelle des DRK Bergmannstr 20

Thema: Quartiersarbeit

10.8.16 Städtische Seniorenberatungsstelle Schulstr 16

Thema: Schwerbehinderung

17.8.16 Seniorenberatungsstelle der Familien -und Krankenpflege Gneisenaustr 1

Thema: Betreuung von Menschen mit Demenz

24.8.16 Städtische Seniorenberatungsstelle und Pflegestützpunkt Hauptstr 360

Thema: Pflege

31.8.16 Seniorenberatungsstelle der Diakonie Bismarckstr 98 a

Thema : Patiententestament und Vorsorgeverfügung

Mitarbeiterinnen und Aktion

Die Mitarbeiterinnen der fünf Seniorenberatungsstellen in der Stadt Herne sind Sabine Bonk (DRK), Sigrun Fidora (Diakonisches Werk), Ulrike Lange (Familien- und Krankenpflege), Karen Bonkhoff-Müller, Julia Heinemann und Cornelia Patz-Capelle (Stadt Herne). Sie laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Anlass ihres 45- jährigen Bestehens im August zu den „Tagen der offenen Türen" ein. Dies bedeutet, dass einmal pro Woche jeweils eine der fünf Beratungsstellen mit einem Schwerpunktthema zu einem offenen "Informationstag" einlädt.